SCHWEIZ: Der Kanton Bern will Konversionstherapien verbieten

SCHWEIZ: Der Kanton Bern will Konversionstherapien verbieten
Der Grosse Rat im Kanton Bern hat mit deutlicher Mehrheit einer Motion zugestimmt, mit welcher die LGBTI+ feindlichen Konversionstherapien verboten werden sollen: Ein weiterer Schritt hin zu einem landesweiten Verbot dieser schädlichen Praktiken.

Mit einer deutlichen Mehrheit von 90 zu 54 Stimmen, bei drei Enthaltungen, hat der Grosse Rat des Kantons Bern eine Motion angenommen, welche ein Verbot der gefährlichen und schädlichen Konversionstherapien vorsieht.

Unterstützung erhielt der Vorstoss im Kantonsparlament parteiübergreifend. So waren folgende Parteien, zumindest teilweise dafür: SP, die Grünen, die FDP, die Mitte, die GLP, die Alternative Liste und sogar Teile der SVP. Nun wurde die Motion an den Regierungsrat überwiesen.

Die Kantonsregierung hat sich zuvor schon gegen ein solches Verbot ausgesprochen, da sie den Bund in der Pflicht sieht hier zu handeln. Ein kantonales Verbot bringe wenig, da Anbieter solcher Praktiken einfach ein paar Kilometer weiter in einen anderen Kanton umziehen könnten.

Auch andere Kantone haben solche Motionen bereits lanciert oder bereits an die Regierung überwiesen, so beispielsweise Neuenburg, Basel-Stadt, Genf und Waadt.

Konversionstherapien sind Versuche, die sexuelle Orientierung oder die Geschlechtsidentität von Personen zu verändern. Alle grosse Verbände der Psychologen, Psychiater und Mediziner lehnen diese LGBTI+ feindlichen Praktiken strikte ab.