SCHWEIZ: Mehr Tests während dem Testmonat Mai durchgeführt

SCHWEIZ: Mehr Tests während dem Testmonat Mai durchgeführt
Während dem Testmonat 2021 der Aids-Hilfe Schweiz AHS wurden leicht mehr HIV- und STI-Tests durchgeführt, als im Jahr 2019 vor der Pandemie. Zudem wurden insgesamt 350 Test-Gutscheine an queere Jugendliche mit einem HIV-Risiko abgegeben, um auch sie zu regelmässigen Tests zu motivieren. Florian Vock von der AHS zieht nun eine erste Bilanz zum Testmonat...

Trotz der nicht eben einfachen Bedingungen durch die Coronamassnahmen, wurden während dem diesjährigen Testmonat Mai leicht mehr Tests für HIV und andere sexuell übertragbare Krankheiten durchgeführt als im Jahr 2019, also noch vor der Pandemie. So konnten in diesem Jahr laut der Aids-Hilfe schweizweit während dem Monat Mai 1451 Konsultationen mit Tests verzeichnet werden. Insgesamt waren es in der ganzen Schweiz 19 Teststellen, welche an der Kampagne teilnahmen.

Erschwerend hinzu kam, dass auch 2021 erneut keine Walk-in-Termine vergeben werden konnten. Dies führte besonders gegen Ende des Testmonats zu Kapazitätsengpässen, wodurch teilweise Personen abgewiesen werden mussten. Erstmals wurden in diesem Jahr die beiden Testkampagnen im Frühling und Herbst zudem quasi zusammengeführt, um so von vornherein einen kombinierten HIV- und STI-Test anzubieten. Dies wird auch im kommenden November wieder der Fall sein.

Um dem Solidaritätsgedanken innerhalb der Community Rechnung zu tragen, stellte die Aids-Hilfe Schweiz den Fachstellen insgesamt 350 Gutscheine für Tests zur Verfügung, welche über Jugendgruppen, darunter Anyway, Totem Refuge und Du-Bist-Du, an queere Jugendliche mit einem HIV-Risiko verteilt wurden.

Florian Vock vom MSM-Programm der Aids-Hilfe Schweiz zieht Bilanz zum diesjährigen Testmonat im Mai:

Wie kommt der Testmonat bei der Community an?
Das Bewusstsein in der Community ist hoch: Grundsätzlich wissen viele, dass im Mai und im November Testing Monate sind. Das Angebot wird auch oft genutzt, da es erschwinglich ist, und es kommen viele Stammgäste um sich so zweimal im Jahr zu testen. Wichtig ist, dass man bei Ersttestern die Hemmschwelle senken kann, um ihnen ein erstes Testerlebnis mit geschulten Berater:innen zu ermöglich.

Weshalb lag der Preis in diesem Jahr höher als noch in den Jahren zuvor?
Der Angebotspreis war im Vergleich zu vergangenen Jahren höher - und zwar 75 bzw. 25 Franken, statt 40 CHF wie in den Jahren 2020 und 2019. Der Grund dafür ist der Entscheid der Fachkommission MSM, die beiden Testkampagnen im Frühling und Herbst nicht mehr mit getrennten Vergünstigungen für HIV- bzw. STI-Tests durchzuführen, sondern bei beiden Kampagnen den kombinierten HIV/STI-Test anzubieten. Das macht für die Klient:innen Sinn, weil es auch unseren Präventionsempfehlungen für MSM entspricht. Doch das Jahresbudget für die Vergünstigungen ist bei uns deswegen natürlich nicht grösser.

Die Pandemie stellte auch die Teststellen vor grosse Herausforderungen: Welches waren aus deiner Sicht die Hauptprobleme?
Das grösste Problem war die Kapazitätsbegrenzung: Die Nachfrage übertraf die Kapazität. So bekamen wir etwa aus Basel die Rückmeldung, dass der dortige Checkpoint in der letzten Woche überrannt wurde. Nicht wenige kamen aus anderen Kantonen - Zürich, Aargau, Fribourg - und versuchten bereits einen Termin in einem anderen Checkpoint zu kriegen. Leider war dort aber bereits alles ausgebucht. An einem Tag mussten 25 Personen weggeschickt werden. Ein weiteres Problem war, dass wir keine Walk-in-Termine anbieten konnten, denn dies führt zu einem systematischen Ausschluss von vulnerablen Gruppen und Personen, die noch keine routinierten Tester sind. Beim nächsten Testmonat müssen wir dies unbedingt wieder anbieten können.

Hast du Fragen zum Thema HIV, PrEP oder anderen sexuell übertragbaren Krankheiten, brauchst Du Informationen oder möchtest Du dich testen lassen, dann besuche auch Dr.Gay auf www.drgay.ch.