SCHWEIZ: Pink Cross reicht Strafanzeige gegen PNOS ein
Der Dachverband der schwulen und bi Männer*, Pink Cross, verurteilt in einer Medienmitteilung in aller Deutlichkeit den beleidigenden und hetzerischen Webartikel der PNOS - der Partei National Orientierter Schweizer. Darin würden Homosexuelle in ihrer Menschenwürde herabgesetzt und es werde zu Ausgrenzung, Hass und Beleidigung angestiftet, so die Organisation. Aus diesem Grund habe sich Pink Cross entschieden, Strafanzeige gegen den Autor, S., der Vorsitzende der PNOS-Sektion Appenzell, einzureichen.
Pink Cross wolle solche Aussagen nicht stillschweigend akzeptieren, schreibt die Organisation weiter. Kein homo- oder bisexueller Menschen müsse sich für seine Sexualität rechtfertigen, oder sogar aufgefordert werden, eine Homo-Steuer zu bezahlen, oder sich heilen zu lassen. Die Chancen, dass es zu einer Verurteilung kommt, schätzt Pink Cross zwar als gering ein, da in der Schweiz ein Anti-Diskriminierungsgesetz fehlt. “Wir müssen Strafanzeige erstatten – egal wie unsere Chancen stehen, hier eine Verurteilung zu erwirken. Die offensichtliche inhaltliche Nähe zum nationalsozialistischen Gedankengut der PNOS ist der Schweiz unwürdig. Schon alleine den unzähligen schwulen und bisexuellen Opfern der Vergangenheit sind wir es schuldig, dagegen anzukämpfen", erklärt Pink Cross Co-Präsident Michel Rudin.
Auf der PNOS-Webseite schreibt S. zwar, dass man Homosexuelle nicht diffamieren wolle, doch was dann folgt ist an Homophobie kaum zu überbieten. Es wird die Heilung von Homosexuellen gefordert, und es ist von einem demografischen Krieg die Rede, bei welchem Homomosexuelle als demografische Deserteuer bezeichnet werden. Weiter wirft er in seinem Artikel den Homosexuellen vor, dass sie Pädophilie unterstützen würden. Als Lösungsansatz fordert er unter anderem russische Verhältnisse, sprich, die so genannte Propaganda von Homosexualität soll strafbar werden. Er könne sich aber auch eine Homo-Steuer vorstellen, deren Einnahmen zur Förderung der traditionellen Familie genutzt werden sollen. Weiter gebe es auch die medizinische Lösung, wonach Homosexualle mit Anreizen dazu gebracht werden sollen, das sie sich heilen lassen.
Zum Artikel der PNOS: Link