SCHWEIZ/ USA: Die Debatte rund um "Grooming" hat die Schweiz erreicht

SCHWEIZ/ USA: Die Debatte rund um "Grooming" hat die Schweiz erreicht
In den USA werden LGBTI+, wie auch gay.ch bereits mehrfach berichtet hat, seit Monaten von rechtskonservativen Kräften als sogenannte "Groomer" betitelt und damit in Verbindung mit Pädophilie gebracht. Wie es sich in den vergangenen Tagen nun in Zürich gezeigt hat, ist diese Rhetorik längst auch in der Schweiz angekommen.

In den USA, insbesondere aktuell vor den anstehenden Midterms, werden queere Menschen seit Monaten als sogenannte "Groomers" bezeichnet. Damit werden sie in die Nähe von Pädophilie gerückt und quasi als angehende Vergewaltiger oder Sexualstraftäter bezeichnet. Dabei verwenden sie diesen Begriff unter anderem auch bei Drag Queen Story Hours und dies mit dem Resultat, dass die Anlässe vielerorts nur noch unter erhöhten Sicherheitsbestimmung, oftmals gar mit Polizeipräsenz vor Ort, stattfinden können.

Am letzten Wochenende, am 16. Oktober, kam es im Zürcher Tanzhaus ebenfalls erstmals zu einer Protestaktion von Rechtsradikalen gegenüber einer solchen Veranstaltung. Die Gruppe skandierte Parolen und zündete Rauchpetarden vor der Lokalität an. Zuvor versuchten sie zudem im Innern des Tanzhaus ein Transparent auszurollen. Draussen versperrten sie darauf den den Kloster Fahr-Weg vor dem Tanzhaus.

Die Diskussion um diese Aktion hat sich längst auch in die Sozialen Medien verlagert, und auch dort wird nun begonnen, LGBTI+ mit Pädophilie in Kontakt zu bringen. Verantwortlich dafür unter anderem auch die rechtskonservative Partei EDU. Gegenüber 20 Minuten nutzte Jan Leitz, welcher für den offiziellen Twitter-Account der EDU verantwortlich ist, zudem ebenfalls das Wort "Grooming".  So sollen Kinder vor Grooming und der Sexualisierung geschützt werden.

Weiter werden überaus haltlose Aussagen und Behauptungen getroffen, welche jeglicher wissenschaftlicher Basis entbehren. Dies schreibt unter anderem auch Florian Heer von den Grünen in Zürich, welcher die Likes von extrem LGBTI+ feindlichen Aussagen bei Twitter durch die EDU des Kantons Zürich öffentlich gemacht hat.

Brauchst Du Hilfe und möchtest Du mit jemandem sprechen? Hier findest Du Hilfe:

Die Schweizer LGBT+ Helpline steht Dir unter der Nummer 0800 133 133 kostenlos zur Verfügung. Mehr Infos: lgbt-helpline.ch

Weitere Information erhältst Du auch unter:
Du-bist-du.ch: Beratung und Information
Milchjugend: Übersicht über queere Jugendgruppen
Transgender Network Switzerland: Dachorganisation für trans Menschen
LOS: Lesbenorganisation Schweiz
Pink Cross: Dachorganisation schwuler und bisexueller Männer