SEYCHELLEN: Gleichgeschlechtlicher Sex wird legalisiert
Die Sektion 151 im Strafgesetz der Seychellen besagt, dass ein Mann, der Sex mit einem anderen Mann hat, gegen die Ordnung der Natur agiert und entsprechend mit bis zu 14 Jahren Haft bestraft werden kann. Dieses Überbleibsel aus der britischen Kolonialzeit wurde jedoch in der Vergangenheit kaum mehr angewandt und stand auch schon seit längerem zur Debatte um aufgehoben zu werden. Das Parlament hat nun den nötigen Schritt dazu vollzogen und einer entsprechenden Ergänzung des Strafgesetzes zugestimmt, mit welchem die Sektion 151 explizit abgeschafft werden kann.
Wie Generalstaatsanwalt Ronny Govinden erklärte, sei es auch der internationale Druck gewesen, welcher dazu geführt hat, dass diese Sektion aufgehoben wurde. Man sei immer wieder darauf angesprochen worden, sobald man auf internationalem Parkett aufgetreten sei. Aus diesem Grund habe die Abschaffung auch eine hohe Priorität erhalten. Ähnlich klingt es auch bei Aussenminister Barry Faure, welcher erklärte, dass besonders Grossbritannien mächtig Druck gemacht habe.
Bereits vor einigen Jahren hat der Präsident der Seychellen angekündigt, dass man daran sei, die entsprechenden Weichen zu stellen um den gleichgeschlechtlichen Sex zu legalisieren. Im Jahr 2011 folgte dann ein bindendes Versprechen von ihm, in dem er eine Empfehlung zur Aufhebung offiziell annahm.
Die Seychellen hängen wirtschaftlich stark vom Tourismus ab, und besonders in der jüngeren Vergangenheit wurde die Bestrafung der LGBT-Community immer wieder zum Thema und international kritisiert. Als im Jahr 2011 Prince William und Herzogin Kate ihre Flitterwochen auf den Inseln verbrachten, stieg die Gunst der Seychellen als Reisedestination sprunghaft an, jedoch damit auch die Debatte um die homophoben Gesetze. Gerade für LGBT-Touristen stand das Land daher auf der roten Liste…