SIMBABWE: Community feiert Mugabes Rücktritt

SIMBABWE: Community feiert Mugabes Rücktritt
Nach langem hin und her hat Robert Mugabe nun doch seinen Rücktritt erklärt: Die LGBT-Community im Land feierte die Neuigkeiten, doch ob es unter dem Nachfolger besser wird, ist sehr ungewiss. Der 93-jährige Mugabe machte aus seiner Homophobie nie einen Hehl und weigerte sich beispielsweise vor zwei Jahren Homosexualität zu entkriminalisieren.

Zehntausende wurden unter seiner 37-jährigen Gewaltherrschaft gefoltert, misshandelt, sind kurzerhand verschwunden oder wurden umgebracht. Nun hat die politische Karriere Robert Mugabes ein jähes Ende gefunden und er wurde von seinen ehemaligen Weggefährten zum Rücktritt gezwungen. Die Nachricht wurde lange erwartet und verbreitete sich in Windeseile im Land. Auf den Strassen wurde gefeiert, und insbesondere auch die LGBT-Community zeigte sich erleichtert. Der 93-jährige Staatspräsident hat nie einen Hehl aus seiner Homophobie gemacht und unter anderem auch schon die Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York dazu genutzt um gegen Schwule, Lesben und Transgender zu wettern.

Mugabe hat stets scharf gegen sämtliche Organisationen geschossen, welche sich für die Anliegen der LGBT-Community eingesetzt haben, und fand immer sehr deutliche Worte, um die Homophobie im eigenen Land weiter zu befeuern. Homosexualität setze die Würde der Menschen herab, erklärte er, und es sei unnatürlich, weshalb es auch keine Frage sei, dass man es Menschen nicht erlauben dürfe, sich schlimmer als Hunde und Schweine zu verhalten. Wenn man Leute sehe, welche ihr Schwul-  respektive Lesbischsein so offen zur Schau stellen, dann solle man diese verhaften und der Polizei übergeben. Mit diesen Worten lehnte er etwa auch im Jahr 2015 eine Entkriminalisierung von Homosexualität ab.

Verschiedene Menschenrechts- und LGBT-Organisationen haben nun ihre Forderungen an die neue Regierung gerichtet. So erklärte etwa George Broadhead vom Pink Triangle Trust (PTT), dass Mugabe in Bezug auf seine Homophobie der wohl schlimmste Präsident der Welt gewesen sei, und seine engen Verbindungen zum Vatikan kommen daher auch nicht überraschend. Er hoffe nun, so Broadhead weiter, dass die neue Regierung demokratischer wird und die Menschenrechte respektiere. Als möglicher Nachfolger von Mugabe wird derzeit Emmerson Mnangagwa gehandelt. Er hat zwar während seiner gesamten politischen Laufbahn die Ansichten seines Präsidenten vertreten, doch er zeigte sich im vergangenen Jahr durchaus offen, die Rechte der LGBTs und Themen wie Homosexualität zu debattieren. Dies wäre zumindest schon mal ein kleiner Fortschritt, denn bislang war schon alleine eine Debatte über die Entkriminalisierung von Homosexualität unmöglich…