SPORT: Die Fussball-EM der Frauen in der Schweiz wird die queerste aller Zeiten
Es ist einer der grössten Sportanlässe in diesem Jahr, die UEFA Women’s Euro 2025, also die Fussball-Europameisterschaften der Frauen, welche am 2. Juli hierzulande beginnen werden. 16 Teams werden gegeneinander antreten und insgesamt 368 Spielerinnen werden dazu im Einsatz sein. Von ihnen haben sich bereits mindestens 73 als Mitglieder der Queer Community geoutet, was einem Anteil von fast 20 Prozent entspricht - ein neuer Rekord!
Während den Fussball-Weltmeisterschaften der Frauen vor zwei Jahren lag der Anteil bei den 32 Teams noch bei rund 13 Prozent. Und diesmal sind es fast doppelt so viele wie noch bei den letzten Europameisterschaften im Jahr 2022 in England. Bislang ist das Team aus Island das einzige, in welchem noch keine queere Person mitspielt. Für die Schweiz ist Alisha Lehmann für Team LGBTI+ am Start.
Noch grösser ist der Kontrast von den Frauen- zu den Männer-Teams: Weder bei den letzten Europameisterschaften 2024, noch bei den Weltmeisterschaften 2022 gab es auch nur einen schwulen oder bisexuellen Spieler - trotz jeweils 24 Mannschaften.
Bei der Euro 2025 in der Schweiz kommt es auch zu so manch einer spannenden Begegnungen, und zwar nicht nur in Bezug auf die Länder-Teams. So haben sich die beiden Spielerinnen Pernille Harder und Magdalena Eriksson vor einem Jahr verlobt, und nun stehen sie sich in der Gruppenphase am 4. Juli in Genf als Gegnerinnen gegenüber, nämlich im Spiel Dänemark gegen Schweden.
Ähnlich ergeht es auch Beth Mead und Vivianne Miedema, welche am 9. Juli in Zürich gegeneinander antreten werden. Sie leben in einer Beziehung und spielen nun beim Match England gegen die Niederlande gegeneinander. Daneben gibt es noch weitere Beziehungen zwischen Frauen von verschiedenen Teams, doch diese werden zumindest in der Gruppenphase nicht gegeneinander antreten, oder sie sind ohnhin sogar im gleichen Team.
Doch trotz diesem hohen Anteil an queeren Spielerinnen hat die UEFA bislang kein Statement zum Pride Month veröffentlicht. Auch ist noch nicht bekannt, ob die Kapitäninnen der Teams allenfalls Regenbogen-Armbinden tragen dürfen oder nicht. Dieses Thema sorgte bei der Fifa für mächtige Diskussionen und wurde gar verboten.