SPORT: NHL krebst zurück und erlaubt Pride-Tapes wieder

SPORT: NHL krebst zurück und erlaubt Pride-Tapes wieder
Es waren die Spieler selber, welche protestiert haben und damit die wichtigste Eishockey-Liga der Welt, die nordamerikanische NHL, zum einlenken brachten. Vor zwei Wochen hat die Liga nämlich nicht nur Pride-Trikots auf dem Spielfeld verboten, sondern neu auch Pride Tapes, was gerade bei jenen Spielern für Unmut sorgte, welche mit Stolz ihren Support für die LGBTI+ Community zeigen wollten.

Es waren gerade einmal sieben Spieler innerhalb der gesamten National Hockey League NHL, welche sich an den Pride-Trikots ihrer jeweiligen Mannschaft störten, was den Verband dazu veranlasste diese Shirts auf dem Spielfeld zu verbieten. Vor zwei Wochen ging die NHL dann noch einen Schritt weiter und erliess auch noch ein Verbot für die sogenannten Pride-Tapes, regenbogenfarbene Bänder, welche sich die Spieler um ihre Hockeyschläger gewickelt haben.

Bereits bei der Verkündung dieses neuen Verbots wehrten sich einige Spieler öffentlich dageben, und Travis Dermott, der Verteidiger der Arizona Coyotes, machte vor wenigen Tagen Nägel mit Köpfen und zeigte sich im Match gegen die Anaheim Ducks demonstrativ mit dem Pride-Tape auf dem Spielfeld. Mit Scott Laughton von den Philadelphia Flyers hat zudem auch noch ein weiterer Spieler angekündigt, dass er sich dem Verbot widersetzen werde.

Der Protest auch noch von anderen Spielern und Mannschaften hat offenbar seine Wirkung gezeigt: Die NHL hat nun zusammen mit der NHL Players Association und der NHL Player Inclusion Coalition verkündet, dass das Verbot für Pride Tapes, sowie Tapes für andere gesellschaftliche Anliegen ab sofort wieder aufgehoben sei.

Dermott zeigte sich erfreut über die Änderung. Zuvor erklärte er, dass er sich für eine bessere Unterstützung der LGBTI+ Community im Eishockey einsetzen möchte. Dies liege ihm enorm am Herzen, denn er habe queere Familienmitglieder und kenne auch weitere LGBTI+, welche zwar sagen, dass alles in Ordnung ist, obwohl sie noch immer sehr unter der Stigmatisierung zu leiden haben.

Er wolle nicht lügen, so Dermott weiter, denn man könne durchaus sehen, dass er seine Karriere dafür aufs Spiel setze, und er habe definitiv viele Ups & Downs in den vergangenen Nächten gehabt. Er wolle nicht, dass seine Aktion auf sein Team, seinen Trainer oder auf seine Sponsoren zurückfalle, es sei ganz alleine seine Entscheidung gewesen, mit dem Pride-Tape zu spielen. Er wolle damit aber so viel positive Liebe wie nur möglich vermitteln, gerade bei den jungen Menschen, welche ihre Augen auf ihn richten und nun in einer neuen Generation aufwachsen.

Ob seine Aktion, während dem Spiel trotz des Verbots ein Pride-Tape benutzt zu haben, noch Konsequenzen für Travis Dermott hat, ist noch unklar: Bill Daly von der NHL erklärte nur, dass dies zu gegebener Zeit behandelt werde. Klar ist aber auch, dass dies für die NHL eine Gratwanderung werden dürfte, denn es würde einerseits die Liga in einem schlechten Licht darstellen, und andererseits mit Garantie auch zu protesten führen, sollte die NHL tatächlich Dermott dafür bestrafen, dass er öffentlich seinen Support für die LGBTI+ Community gezeigt hat.