SPORT: UFC-Champion setzt während Pressekonferenz zu LGBTI+ feindlicher Hassrede an
Am Samstag wird Sean Strickland in Toronto gegen Dricus Du Plessis in den Ring steigen. Während einer Pressekonferenz in der Stadt wurde der UFC-Champion nun von Journalist Alexander Lee zu früheren, LGBTI+ feindlichen Aussagen gefragt, und darauf setzte der Sportler zu einer wahren Hassrede an. Anstatt die Frage zu beantworten, beschimpfte er den Reporter aufs übelste, zog über den kanadischen Premierminister Justin Trudeau her und machte äusserst abstossende Kommentare gegen queere Menschen.
Der Journalist erklärte nach der Pressekonferenz, dass er von den Aussagen von Strickland schockiert gewesen sei, aber nicht überrascht. Er selber komme aus einer Stadt, welche eine starke LGBTI+ Community kenne, so Lee, und er habe sich mit der Haltung vieler Boxer zu queeren Themen nie wohl gefühlt, Strickland sei dabei immer schlimmer als die meisten von ihnen gewesen. Er sah es daher als seine Verantwortung an, den Sportler auf diese Haltung und auf frühere Äusserungen anzusprechen.
Wenn man die üblen Beschimpfungen und Hassbotschaften von Sean Strickland während der Pressekonferenz hört, erstaunt es sehr, dass die Verantwortlichen vor Ort nicht eingeschritten sind und ihm das Mikrophon abdrehten. Stricklands Ansichten scheinen einfach toleriert zu werden und man liess ihn gewähren, damit er die ihm zur Verfügung gestellte Plattform dazu nutzen konnte.
Dass er mit diesen extremst LGBTI+ feindlichen Ansichten offenbar nicht alleine dasteht, zeigt auch ein Blick in die Kommentarspalte bei X, vormals Twitter. Sean Strickland hat nämlich das Video mit seiner Hasstirade dort selber gepostet, und dabei scheint er bei seinen Fans in erster Linie Applaus und Zuspruch zu ernten.
Von der UFC - den Ultimate Fighting Championship (UFC) - gibt es bislang keine Stellungnahme zu den öffentlichen Äusserungen und Beschimpfungen von Strickland. Da er als Champion ein Zugpferd für den Sport ist, dürfte es spannend werden, wie der Verband darauf reagiert. Ebenso stellt sich die Frage, ob die Äusserungen von Strickland noch rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen werden, denn Kanada kennt ein Gesetz, welches Hassrede strafbar macht.
Brauchst Du Hilfe und möchtest Du mit jemandem sprechen? Hier findest Du Hilfe:
Die Schweizer LGBT+ Helpline steht Dir unter der Nummer 0800 133 133 kostenlos zur Verfügung. Mehr Infos: lgbt-helpline.ch
Weitere Information erhältst Du auch unter:
Du-bist-du.ch: Beratung und Information
Milchjugend: Übersicht über queere Jugendgruppen
Transgender Network Switzerland: Dachorganisation für trans Menschen
LOS: Lesbenorganisation Schweiz
Pink Cross: Dachorganisation schwuler und bisexueller Männer