SPORT: UK‘s erster und einziger, schwuler Fussballer wird posthum in Hall of Fame aufgenommen
Er ist bis heute der einzige britische Profi-Fussballer, und einer von nur ganz wenigen international gesehen, welcher noch als aktiver Spieler sein Coming out gewagt hat: Justin Fashanu. Er spielte für verschiedene Mannschaften, darunter auch für Norwich City, und wagte den Schritt, zu sich selber zu stehen, bereits im Jahr 1990.
Nach dem Ende seiner Karriere reiste er in die USA um dort unter anderem als Trainer tätig zu sein. Dort war es auch, als er 1998 von einem 17-jährigen Jugendlichen im US-Bundesstaat Maryland wegen angeblichen, sexuelle Handlungen angeklagt wurde. Gleichgeschlechtliche Handlungen waren damals in Maryland illegal, weshalb der Druck auf ihn gleich doppelt hoch war.
Am 3. April 1998 wurde schliesslich ein Haftbefehl gegen Fashanu ausgestellt, doch er ist damals bereits in Richtung Grossbritannien abgereist. Im Mai 1998 nahm er sich dort schliesslich das Leben. Im Abschiedsbrief schrieb er, dass er befürchte, dass er wegen seiner Homosexualität keinen fairen Prozess erhalte. Zudem bestand er darauf, dass der Sex damals einvernehmlich gewesen sei.
In diesen Tagen wird Justin Fashanu nun posthum in die National Football Museum's Hall of Fame in Manchester aufgenommen. Den Preis entgegennehmen wird seine Nichte Amal, welche heute die Justin Fashanu Foundation leitet. Er würde sich sehr geehrt fühlen, erklärte Amal in einem Interview, und er würde es wohl selber kaum glauben können. Sie und ihre Familie fühlen sich ebenfalls sehr geehrt für diese Auszeichnung.
Seit die Hall of Fame im Jahr 2002 eröffnet wurde, sind etwas über 100 Spieler darin aufgenommen worden.
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