STUDIE: Die Ehe für alle verbessert die psychische Gesundheit von LGBTI+
Am 26. Juni vor fünf Jahren hat das Oberste Gericht der USA die Ehe im gesamten Land für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet. Wie eine aktuelle, nun publizierte Studie aufzeigt, hat sich die psychische Gesundheit von LGBTI+ in dieser Zeit verbessert. So zeigte sich, dass die queeren US-Bürger seit dem Entscheid des Obersten Gerichts glücklicher und mit ihrem Leben zufriedener sind als vorher. Der Unterschied ist bei jenen LGBTI+ sogar noch grösser, welche in US-Bundesstaaten leben, welche die Ehe vor dem Urteil des Obersten Gericht noch nicht geöffnet hatten.
Mit den Zahlen des Gallup Well-Being Index hat das Williams Institute die Studie durchgeführt. Demnach waren LGBTI+ vor dem Urteil des Obersten Gerichts weniger glücklich als nicht-queere Amerikaner*innen, und auch ihre Zufriedenheit mit ihrem Leben war tiefer. Durch die Entscheidung hat sich dieser Unterschied stark verkleinert. So erklärten vor dem Urteil 84 Prozent der LGBTI+ und 89 Prozent der Nicht-LGBTI+, dass sie glücklich sind. Nun, fünf Jahre nach dem Urteil, bezeichnen sich bereits 87 Prozent der LGBTI+ als glücklich.
LGBTI+ sind zudem auch zufriedener mit ihrem Leben geworden: So erklärten vor dem Urteil 58 Prozent, dass sie mit ihrem Leben zufriedener sind als der Durchschnitt der Amerikaner*innen. Nun, fünf Jahre nach dem Urteil sind es 62 Prozent. Bei den nicht-queeren Amerikaner*innen liegt der Wert bei 68 Prozent.
Wie die Autoren der Studie erklären, hatten sie keinen Zugang zu Daten, welche auch noch eine Unterscheidung in Bezug auf das Geschlecht, die Ethnie oder andere persönliche Umstände der LGBTI+ zugelassen hätten. Aus diesem Grund dürften sich die Zahlen innerhalb der Community, etwa bei Transmenschen oder bei LGBTI+ of Color, deutlich unterschieden.
Auch wenn die Verbesserungen niedrig erscheinen, so ist es in Anbetracht des doch eher kurzen Zeitraums trotzdem eine erfreuliche Erkenntnis. Zudem sind LGBTI+ Feindlichkeiten gerade auch in den USA immer noch weit verbreitet, und werden insbesondere im aktuellen, politischen Umfeld oftmals öffentlich ausgetragen. Dies zeigt sich auch darin, dass sich LGBTI+ im Durchschnitt nachwievor nicht als so glücklich bezeichnen, und mit ihrem Leben noch nicht ganz so zufrieden sind wie der Durchschnitt der nicht-queeren Amerikaner*innen.