STUDIE: Schwule Beziehungen halten länger als jene von Lesben und Heteros

STUDIE: Schwule Beziehungen halten länger als jene von Lesben und Heteros
Eine neue Studie geht gegen die gängigen Stereotypen vor, und belegt, dass schwule Beziehungen offenbar länger halten als lesbische und jene von Heteros. Die University of California hat dazu 500 Partnerschaften über einen Zeitraum von 12 Jahren untersucht, und die Ergebisse decken sich mit ähnlichen Studien von anderen Einrichtungen...

Aus früheren Untersuchungen sei bekannt, dass Frauen einen höheren Anspruch an ihre Beziehung haben als Männer, erklärt die Autorin der Studie, Esther Rothblum, vom Williams Institute der University of California, Los Angeles UCLA. Dies könnte einer der Gründe sein, weshalb Frauen in lesbischen Beziehungen ihre Partnerschaft schneller auflösen. In Bezug auf die Langlebigkeit einer Beziehung heisst es in der Studie weiter, habe sich gezeigt, dass Partnerschaften zwischen älteren Partnern, sowie auch zwischen Partnern mit einem höheren Bildungsgrad eher dafür sprechen, lange zu halten. Überraschenderweise hatten aber Kinder und die rechtliche Anerkennung der Partner praktisch keinen Einfluss auf die Länge einer Beziehung.

Für die Studie haben die Forscher rund um Esther Rothblum vom Williams Institute der UCLA  500 Paare im US-Bundesstaat Vermont über eine Periode von zwölf Jahren - von 2002 bis 2014 - untersucht. Dabei fanden sie heraus, dass die Beziehungen zwischen schwulen Männern am längsten halten. Lesbische Paare lösen demnach ihre Partnerschaften doppelt so häufig auf wie Männerpaare. In Bezug auf heterosexuelle Paare sind es anderthalb Mal so viel.

Damit bestätigt die Studie des Williams Institute ähnliche Ergebnisse einer anderen, noch breiter angelegten Untersuchung aus dem Jahr 2017 des britischen Office for National Statistics (ONS). Dort zeigt die Statistik, dass in den Jahren 2014, als die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet wurde, bis 2016 rund 1400 schwullesbische Ehen geschlossen wurden. Drei Viertel von jenen Ehen, welche seither wieder geschieden wurden, sind jene von lesbischen Frauen. Auch schon vorher, als es in Grossbritannien nur ein Partnerschaftsgesetz gab, sah es ähnlich aus. Von den 794 Eingetragenen Partnerschaften, welche im Jahr 2012 aufgelöst wurden, waren 60 Prozent von Frauen.

Gunnar Andersson von der Universität Stockholm erklärt weiter, dass es sich auch in heterosexuellen Partnerschaften zeige, dass Frauen viel schneller bereit sind, eine Ehe einzugehen. Das Gleiche gilt dann aber auch bei der Scheidung. Selbst wenn man alle Alterskategorien betrachte, zeige sich, dass Frauen viel eher eine Beziehung beenden als Männer. Dies widerspiegeln auch die Ergebnisse seiner Studie, welche er 2013 mit gleichgeschlechtlichen Paaren in den skandinavischen Staaten Dänemark, Schweden und Norwegen durchgeführt hat. Demnach beenden queere Frauen doppelt so oft ihre Partnerschaft wie queere Männer...