SÜDAFRIKA: Wie steht der neue Staatspräsident zu den LGBT Rights?
Wenn man seine politische Karriere betrachtet, dann steht Cyril Ramaphosa in einem positiven Licht da, wenn es um sein Abstimmungsverhalten, sein Handeln und seine Äusserungen rund um die Anliegen der LGBT-Community geht. Und dies bereits seit einer sehr langen Zeit. So hatte er bereits in den 1990er Jahren eine Schlüsselfunktion inne, als es darum ging, den Schutz der Schwulen, Lesben und Transgender in der südafrikanischen Verfassung zu verankern. Dies war damals ein weltweites Novum und zeigt Offenheit und das fortschrittliche, weitsichtige Denken für die damalige Zeit. Und so steht heute in der Verfassung unter anderen Punkten auch geschrieben, dass der Staat niemanden aufgrund dessen sexueller Orientierung - ob direkt oder indirekt - diskriminieren darf.
Diese offene und LGBT-freundliche Haltung hat sich Cyril Ramaphosa bis heute bewahrt: So hat er erst vor wenigen Monaten für einen Event ein Video aufgenommen, in welchem er die LGBT-Community feiert und erklärt, dass er die Gleichstellung unterstütze. Zudem lobte er die wunderbare Menschlichkeit der LGBTs. Im Video unterstrich er jedoch auch, dass es leider die Wahrheit sei, dass die Queer Community zu den am verletzlichsten und am meisten vernachlässigten Gruppen in Südafrika gehöre. Sie würden Diskriminierung, Gewalt und Missbrauch erleiden. Als Nation müsse man sich diesbezüglich verbessern, erklärte er weiter. Alle seien so geboren worden, wie sie sind, und jeder habe Unterstützung, Umarmungen und Respekt verdient.
Doch auch in Bezug auf HIV/Aids, ein Thema welches Südafrika arg gebeutelt hat und immer noch stark beschäftigt, hatte Ramaphosa eine Pionierrolle inne. Er war Mitglied des Nationalen Aids-Rats, welcher als einer der ersten überhaupt auch direkt auf die LGBT-Community zu ging und Unterstützung versprach.
Mit seiner Haltung bildet Ramaphoas auch auch einen starken Kontrast zu seinem Vorgänger Jacob Zuma. Dieser erklärte noch im Jahr 2006, dass die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare eine Schande für das Land sei. In jenem Jahr also, als Südafrika als erstes, und bislang einziges Land auf dem afrikanischen Kontinent die Marriage Equality eingeführt hat, damals noch unter Präsident Thabo Mbeki. Im Gegensatz zu Zuma unterstützt Cyril Ramaphosa die Gay Rights stets. Während sich Zuma zudem auch geweigert hat, sich in anderen Staaten Afrikas für die Rechte der Schwulen, Lesben und Transgender einzusetzen, so besteht nun die Hoffnung, dass Ramaphosa versuchen wird, andere Staaten diesbezüglich mehr in die Pflicht zu nehmen.