SÜDKOREA: Fast die Hälfte (!) aller LGBTI+ Jugendlichen unternimmt Suizidversuche
Gibt es eine Pride, dann legen sich Mitglieder von konservativen, vor allen christlichen Organisationen, jeweils auf der geplanten Route auf die Strassen, um somit den Weg zu blockieren. Gibt es kulturelle LGBTI+ Anlässe, dann sind oft auch die Gegendemonstranten nicht weit, und selbst vor dem Rathaus in Seoul gibt es immer wieder „Informationsstände“, welche Homosexualität offen als Krankheit und Sünde verteufeln. Aus diesem Grund verwundert es wenig, dass insbesondere queere Jugendliche unter der verbreiteten LGBTI+ Feindlichkeit leiden.
Die jüngsten Zahlen, welche von der LGBTI+ Jugendorganisation Chingusai veröffentlicht wurden, zeigen ein erschreckendes Bild. Demnach haben 45 Prozent aller unter 18-Jährigen bereits einen Selbstmordversuch unternommen, 53 Prozent haben zudem versucht, sich selber zu verletze. Viele sehen sich von der Gesellschaft ausgegrenzt, da weder ihre Lehrer, noch Freunde und Familie sie verstehen, und nicht genau wissen, was es bedeutet, LGBTI+ zu sein. Nicht zuletzt aus diesem Grund hat Chingusai eine LGBTI+ Helpline eingerichtet, an welche sich Jugendliche bei Problemen wenden können. Ihre Forderung gerade auch an die Politik ist deshalb klar: es müsse mehr an sexuelle Minderheiten und ihre Anliegen und Bedürfnisse gedacht werden.
Homosexualität ist in Südkorea seit 2003 vollständig entkriminalisiert, doch LGBTI+ Feindlichkeiten sind noch immer sehr weit verbreitet.
Brauchst Du Hilfe und möchtest Du mit jemandem sprechen? Die Schweizer LGBT+ Helpline steht Dir unter der Nummer 0800 133 133 kostenlos währned 24 Stunden und sieben Tagen die Woche zur Verfügung. Mehr Infos: lgbt-helpline.ch.