SÜDKOREA: Job verloren, Zuhause rausgeflogen
Seine Sexualität habe er sein ganzes Leben lang versteckt, erklärte der 20-jährige Kim in einem Portrait der BBC. Doch während einem Geschäftsessen sei ein Arbeitskollege derart betrunken gewesen, dass er ihn vor allen Arbeitskollegen geoutet habe. Die Konsequenzen bekam Kim unmittelbar zu spüren, denn er wurde umgehend entlassen. Als Grund habe ihm der Boss, der Besitzer eines Restaurants, erklärt, dass Homosexualität eine Sünde und die Ursache für Aids sei. Er wolle zudem nicht, dass er Homosexualität unter den anderen Mitarbeitern verbreite, erklärte der Vorgesetzte weiter.
Als ob dies noch nicht genug wäre, ging der Sohn des Restaurantbesitzers auch noch zur Familie von Kim nach Hause und outete ihn bei dessen Mutter. Auch diese machte kurzen Prozess und setzte ihren Sohn kurzerhand auf die Strasse. Sie brauche keinen Sohn wie ihn. Doch selbst danach gibt die Mutter nicht auf: Mitglieder ihrer Kirche hätten mehrfach versucht ihn zu kidnappen, um ihn einer Conversion Therapie zu unterziehen. Er habe sich einigen Sitzungen unterziehen müssen, so Kim weiter, doch manchmal sei es ihm auch gelungen, davor zu fliehen. In einem Park sei er zudem auch schon angegriffen und mit einem Stock geschlagen worden. Und er befürchte, dass auch dies im Auftrag seiner Mutter passiert ist.
Mittlerweile könne er wenigsten ab und an wieder normal mit seiner Mutter sprechen, jedoch ohne dass das Thema Sexualität zur Sprache kommt. Sie sei immer noch der Meinung, dass es falsch sei, wenn ein Mann, einen anderen Mann liebt, doch sie versuche wenigstens nicht mehr mit ihm darüber zu diskutieren.
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