SÜDKOREA: Gewalttätige Proteste gegen LGBT-Festival
Eigentlich hätte die Parade nur gerade mal zwanzig Minuten dauern sollen, doch schlussendlich wurden es mehr als fünf Stunden, schrieben die Veranstalter des LGBT Festivals in der Stadt Incheon via Twitter. Der Grund waren die rund 1000 vor allem christlich-konservativen Gegendemonstranten, welche die LGBTs und ihre Freunde und Familien auf einem Platz einkesselten und daran hinderten, ihren Pride-Marsch zu beginnen.
Dabei wurden die Schwulen, Lesben und Transgender teils gar körperlich von den Gegendemonstranten angegriffen. Es wurden ihnen auch Regenbogenfahnen und Transparente entrissen und zerstört. Sie konnten zudem weder Essen noch auf WCs, schrieb ein Pride-Teilnehmer. Auch Fahrzeuge, welche an der Pride hätten mitfahren sollen, wurden teilweise demoliert oder deren Reifen wurden zerstochen. In der Folge der Verspätung mussten darauf einige, geplante Anlässe des LGBT Festivals abgesagt werden.
Obwohl Homosexualität legal ist, werden der LGBT-Community im Land immer wieder Steine in den Weg gelegt. So auch diesmal: Die Behörden von Incheon erteilten dem Festival nämlich keine Erlaubnis, angeblich, da zu wenig Parkplätze vorhanden seien. Die Veranstalter gingen darauf in Berufung und entschieden sich schlussendlich, das Festival trotzdem durchzuführen.
Die Polizei war ebenfalls vor Ort und nahm die Personalien von insgesamt acht Personen auf, ohne sie jedoch festzunehmen. Nicht zuletzt aus diesem Grund richten die Organisatoren schwere Vorwürfe an die Polizei. Die Sicherheitskräfte hätten versagt die Gegendemonstranten zu stoppen und die Gewalt zu unterbinden. Die Veranstalter wollen sich aber nicht einschüchtern lassen und erklärten, dass sie den Anlass auch im kommenden Jahr wieder durchführen werden.