SWASILAND: Die erste Pride in Swasiland wird geplant

SWASILAND: Die erste Pride in Swasiland wird geplant
Das kleine Land im südlichen Afrika ist wenig einladend für die LGBT-Community: Homosexualität ist nach wie vor illegal und wird selbst von höchster Stelle immer wieder als satanisch bezeichnet. Nun haben aber besonders mutige LGBT-Aktivisten angekündigt, dass sie trotz widrigsten Umständen erstmals eine Pride abhalten wollen. Es wird zudem das erste Treffen von Schwulen, Lesben und Transgender überhaupt sein, da es in Swasiland weder Gay Bars noch andere offizielle Treffpunkte für die Community gibt...

Das Land ist arm, hat mit 25.8 Prozent eine der höchsten HIV-Raten der Welt und die Bewohner haben eine Lebenserwartung von knapp 50 Jahren. Swasiland ist zudem eine Monarchie und es leben etwas über 1,3 Millionen Menschen im Land. Sowohl König Mswati III, wie auch Premierminister Barnabas Sibusiso Dlamini sind in der Vergangenheit immer wieder mit äusserst homophoben Äusserungen aufgefallen. So erklärte etwa der König, dass Homosexualität etwas satanisches sei, und dass das Schwul- respektive Lesbischsein im ganzen Land verboten sei und bleibe. Und ähnlich klingt es vom Premierminister, welcher findet, dass Swasiland noch nicht soweit sei um Homosexualität zu legalisieren. Zudem sei es, seiner Meinung nach, schlicht abnormal und krank.

Doch trotz dieser äusserst schwierigen Voraussetzungen haben nun einige mutige LGBT-Aktivisten angekündigt, dass sie in diesem Juni die erste Pride in Swasiland organisieren werden. Dabei wird es laut der federführenden Organisation Rock Of Hope nicht nur die erste Pride des Landes sein, sondern die erste Zusammenkunft von Schwulen, Lesben und Transgender überhaupt, da es weder Gay Bars noch andere öffentliche Treffpunkte gibt.

Von den Veranstaltern heisst es denn auch, dass der Anlass zwar klein sein werde, doch man könne sich nicht immer nur verstecken. Wenn man unsichtbar ist, könne man auch nicht für seine Rechte einstehen, daher sei es auch eine der Schlüsselaufgaben der Pride, zu zeigen: Wir sind hier und wir existieren. Dies soll auch die Regierung spüren, erklärte Melusi S. Simelane, Sprecher vom Organisationskomitee, und deshalb hoffe man, dass sich 5000 bis 6000 Menschen getrauen werden, an der Pride teilzunehmen.

Man habe ein Gesuch für einen Marsch und ein anschliessendes Picnic in einem Park in der grössten Stadt des Landes, Mbabane, ausgearbeitet. Sollte der Anlass tatsächlich bewilligt werden, dann werde er gleichzeitig mit anderen Prides rund um den Globus stattfinden.

Der Premierminister denke nach wie vor, dass in Swasiland keine LGBTs existieren, und deshalb sei es an der Zeit, ein Zeichen zu setzen und zu zeigen, dass es uns gibt, so Simelane weiter. Die Pride sei daher schon alleine deswegen sehr wichtig...