TAIWAN: Gericht beurteilt Mariage Equality erneut
Dass sich die Justiz einverstanden erklärt hat, das Thema Marriage Equality erneut zu beurteilen, ist ein weiterer Schritt vorwärts, erklärte Chien Chih-chieh von der Taiwanesischen Allianz für Partnerschaftsrechte, denn die Richter hätten auch ganz einfach sagen können, dass sie nicht darauf eintreten wollen und dass sie den Fall damit ignorieren. Bis der Richterrat des Verfassungsgerichts jedoch zu dieser Entscheidung kam, dauerte es lange. Bereits vor 18 Monaten hat nämlich der Anwalt Chi Chia-wei diesen Antrag gestellt.
Mit diesem Schritt der Richter bekommt die Debatte rund um die Öffnung der Ehe neuen Schwung, denn sie sollen nun die Verfassungsmässigkeit von Marriage Equality prüfen. Damit auch die Öffentlichkeit an dieser wichtigen Debatte teilhaben kann, haben die Richter zudem beschlossen, dass der Fall live übertragen werden soll. Es ist noch schwierig abzusehen, ob die Richter die Öffnung der Ehe tatsächlich gutheissen werden.
Taiwan könnte das erste Land in Asien werden, welches seine Ehe für gleichgeschlechtliche Paare öffnet. Die Staatspräsidentin hat dieses Anliegen sogar zur Chefsache erklärt und es auch als eines ihrer Wahlversprechen aufgeführt. Der ehemalige Vize-Präsident Wu Den-yih wiederum sprach sich gegen das Vorhaben aus: Es würde das Leben der Mehrheit, sowie die ethnische Ordnung, welche seit Jahrzehnten gilt, über Bord werfen, erklärte er. Die Bevölkerung Taiwans zeigt sich aktuell noch tief gespalten, mit einer deutlichen Mehrheit, welche Marriage Equality ablehnt.