TAIWAN: Pride findet diesmal virtuell statt
Immer am letzten Samstag im Monat findet in der taiwanesischen Hauptstadt Taipeh die grösste Pride Asiens statt - mit rund 200‘000 Teilnehmenden im Jahr 2019. Auch im vergangenen Jahr fand die Taipei Pride statt, doch aufgrund der strengen Reiserestriktionen und auch aus Angst vor der Pandemie im viel kleineren Rahmen.
Trotz praktisch keinen lokalen Ansteckungen in den vergangenen Tagen und Wochen, doch wegen der Virusmutationen und durch die nach wie vor niedrige Impfquote aufgrund fehlendem Impfstoff, haben sich die Behörden in diesem Jahr entschieden, die Pride nicht zu bewilligen. Wie die Veranstalterin, die Taiwan Rainbow Civil Action Association (TWRCAA), nun verlauten liess, wird die Taipei Pride stattdessen im virtuellen Raum stattfinden.
Mit innovativer Technik verknüpft, wird die Pride ein breites Programm bieten. So können sich die Besucher:innen am 30. Oktober im virtuellen Raum versammeln und sich so treffen. Dabei gibt es zudem Konzertübertragungen, unter anderen von Yo Lee (李友廷), Lotus Wang (王彩樺) und Princess Tai (戴愛玲). Ebenfalls auftreten werden zudem Sängerin Eve Ai (艾怡良), Ella, sowie die Astrologin Jesse Tang (唐綺陽).
Um in Taipeh doch ein wenig Pride Feeling zu verbreiten, werden am Tag der Pride einige Lastwagen mit grossen LED-Screens auf der sonst üblichen Pride Route vom Eastern District, über den Xinyi Special District zur Taipei Train Station und zum Gay Viertel Ximending fahren. Dabei soll den Passanten ein wenig das Gefühl von Pride vermittelt werden, ohne jedoch die riesigen Menschenmassen, welche die Trucks normalerweise begleiten.
Das Motto der diesjährigen Pride lautet I (LOVE) Being Out und dabei soll wie schon in den vergangenen Jahren wieder im Mittelpunkt stehen, dass der Bevölkerung gezeigt wird, dass es überall und in allen Alltags- und Lebensbereichen LGBTI+ gibt. Obwohl Taiwan als erstes und nach wie vor einziges Land in Asien die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet hat, hat sich im Alltag bislang wenig für queere Menschen geändert. Aus diesem Grund sollen die Bemühungen verstärkt werden um die Sichtbarkeit der Community in der Öffentlichkeit und das Verständnis für queere Themen zu verbessern.