TAIWAN: Tausende demonstrieren gegen Marriage Equality

TAIWAN: Tausende demonstrieren gegen Marriage Equality
Taiwan könnte das erste Land in Asien werden, welches seine Ehe vollständig für gleichgeschlechtliche Paare öffnet. Die Mehrheit der Bevölkerung, sowie die Staatspräsidentin und ihre Partei befürworten das Anliegen, doch nun regt sich auch Widerstand. Tausende gingen auf die Strasse um gegen Marriage Equality zu demonstrieren.

Ganz in weiss gekleidet und mit Schildern und Transparenten, liefen Tausende durch die taiwanesische Hauptstadt Taipeh um das Parlament aufzufordern, die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare zu verhindern. Der entsprechende Gesetzesentwurf wurde nämlich bereits von der Demokratischen Fortschrittspartei vorgestellt, und nachdem er bereits erste politische Hürden gemeistert hat, gilt es als sehr wahrscheinlich, dass Marriage Equality auf der Insel bald Tatsache sein wird. Damit steht Taiwan kurz davor, als erstes Land in Asien die Ehe für schwullesbische Paare zu öffnen.

Auf ihren Transparenten forderten die Demonstranten die Abgeordneten auf, sich für „das Glücklichsein der nächsten Generation einzusetzen“. Die Debatte über den Gesetzesentwurf wurde zudem von den Organisatoren live aus dem Parlamentsgebäude auf eine grosse Leinwand übertragen. Dabei schüttelten die Teilnehmer immer wieder ihre Köpfe oder zeigten mit dem Daumen nach unten. David Tseng, der Sprecher der Organisatoren, erklärte, dass sie zu den Protesten aufgerufen haben, da sie der Meinung sind, dass eine Ehe nur zwischen einem Mann und einer Frau stattfinden dürfe. Man sei hier anders als im Westen, führte er weiter aus, und sie seien nicht einverstanden, dass schon bald Wörter wie Mutter und Vater abgeschafft werden. In Asien hätten Mutter und Vater einen hohen Stellenwert, und dies soll auch beibehalten werden.

Bereits während ihrem Wahlkampf hat Tsai Ing-wen sich für die Öffnung der Ehe und für weitere Rechte für die LGBT-Community ausgesprochen – ein Novum für den Fernen Osten. Geschadet hat es ihr, trotz des Tabubruchs, in keinsterweise und sie wurde zur Staatspräsidentin gewählt. Ihre Demokratischen Fortschrittspartei machte sogar so viele Stimmen, dass sie derzeit auch erstmals das Parlament kontrollieren können. Eine Mehrheit in der Bevölkerung unterstützt zudem das Anliegen zur Öffnung der Ehe.