TAIWAN: Tsai Ing-wen wird Präsidentin - und steht für Marriage Equality ein

TAIWAN: Tsai Ing-wen wird Präsidentin - und steht für Marriage Equality ein
In Taiwan ist es zu einem Machtwechel gekommen: Tsai Ing-wen, die Kandidatin der Oppositionspartei Demokratische Fortschrittspartei DDP, gewinnt mit deutlicher Mehrheit die Präsidentschaftswahlen. Bereits während dem Wahlkampf und in zahlreichen Werbespots hat sich Tsai Ing-wen deutlich für die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare ausgesprochen.

Der Kandidat der aktuellen Regierungspartei, Eric Chu, hatte keine Chance und räumte wegen dem enormen Vorsprung von Tsai Ing-wen bereits seine Niederlage ein. Die 59-jährige Oppositionspolitikerin der Demokratischen Fortschrittspartei DDP konnte demnach gegen 60 Prozent aller Stimmen auf sich vereinen und damit erreichte sie eine komfortable Mehrheit. Ma Ying-jeou durfte als amtierender Präsident nicht mehr antreten, da er bereits zwei Amtszeiten absolviert hat.

Tsai Ing-wen ist die erste Frau im Amt des Präsidenten auf Taiwan, und auch sonst wird sich ihre Politik stark von der ihres Vorgängers von den Nationalisten unterscheiden. Bereits während ihrem Wahlkampf, sei es bei Facebook-Kampagnen, Werbespots oder während ihren Reden, unermüdlich hat Tsai Ing-wen betont, dass sie sich für die Rechte aller einsetzen werde, gerade auch für Minderheiten wie etwa die LGBT-Community. So hat sie unterstrichen, dass sie sich, einmal gewählt, für die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare stark machen wolle, inklusive dem Adoptionsrecht.

Die Spannungen zwischen Taiwan und China dürften mit der Wahl aufrecht erhalten bleiben. Tsai Ing-wen hat angekündigt, dass sie Taiwan ebenfalls als de-facto-unabhängigen Staat sehe, und dies beibehalten wolle. China wiederum sieht die Insel als abtrünnige Provinz an und hat entsprechend auch die Wahlen nicht kommentiert.