TRINIDAD/ TOBAGO: Wird Homosexualität in diesen Tagen legalisiert?
Das Gesetz stammt noch aus den Zeiten des britischen Empire, als die Gesetze gegen Homosexualität auch in die Karibik gebracht wurden. Bis heute ist die gleichgeschlechtliche Liebe auf den Inseln von Trinidad und Tobago strafbar. Doch Jason Jones, der wohl bekannteste LGBT-Aktivist des Landes, wollte dies nicht länger akzeptieren und er hat daher eine Klage beim Obersten Gericht platziert, welche zur Legalisierung von Homosexualität führen soll. Am 12. April soll nun das lang erwartete Urteil der Richter endlich bekanntgegeben werden.
Jones klagte dabei gegen die Section 13 und 16 im Sexual Offenses Act. Gleichgeschlechtlicher Sex kann demnach mit bis zu 25 Jahren Haft verurteilt werden. Für andere, verwerfliche sexuelle Aktivitäten sind fünf Jahre Haft vorgesehen. Die reine Existenz dieses Gesetzes sei ein grosser Eingriff in die Privatsphäre, so Jason Jones, und es führe dazu, dass man das Gesetz entweder respektiere, oder dass man jedesmal eine Straftat begeht, selbst wenn man in den eigenen vier Wänden einvernehmlichen Sex mit Personen des gleichen Geschlechts hat.
Verschiedenste Anti-Gay-Gruppierungen haben sich bereits in Stellung gebracht. Sie organisieren Demonstrationen vor dem Parlament, sie schüren "Ängste" und verbreiten Lügen wie, dass mit dem Urteil gleichzeitig auch die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet werde. Dabei bedienen sie sich auch höchst homophober Rhetorik, wie etwa, dass sich Marriage Equality wie ein Krebsgeschwür verbreite, so der Sprecher von Concerned Citizens for T&T. Man müsse die Gesetze gegen Homosexualität beibehalten, sonst werde bald auch die schwullesbische Ehe eingeführt. Auch die Kirche mischt munter mit: So erklärte Bischof Victor Gill, dass Homosexualität unnatürlich und illegal sei. Das Recht haben und recht haben, seien zwei verschiedene Sachen, und LGBTI sein sei kein Menschenrecht, sondern es sei einfach nur falsch.