UK: Bekanntem HIV-Krankenhaus droht die Schliessung
Das Mildmay Hospital wurde 1988 in East London eröffnet und war wohl das erste Spital in Europa, welches sich einzig auf die Bedürfnisse von HIV- und Aids-Patienten konzentriert hat. Grosse Berühmtheit erlangte es ein Jahr nach der Eröffnung, als Prinzessin Diana medienwirksam das Spital besucht und vor Fotografen die Hände von HIV-Positiven und Aidskranken schüttelte - ohne Handschuhe. Mit dieser simplen und heute mehr als selbstverständlichen Geste machte Diana wohl mehr gegen die Stigmatisierung und Diskriminierung als je jemand anderes vor ihr.
Noch heute ist das Mildmay Hospital eng mit der königlichen Familie verbunden und ihr Erbe wird von ihren Söhnen weitergeführt. So eröffnete Prinz Harry erst 2015 das neue Gebäude des Spitals. Von der Charity Mildmay geführt, bietet es rund 26 Betten an, und arbeitet zudem auch an Projekten für HIV-Positive in Ostafrika.
Rund 80 Prozent der Kosten des Mildmay Hospital werden durch den staatlichen, britischen National Health Service NHS getragen, doch aus Kostengründen habe der NHS begonnen, keine Patienten mehr an das Spital weiterzuleiten, erklärt der CEO der Institution, Geoff Coleman. Aktuell seien nur zehn Betten belegt. Er kritisiert zudem, dass die Patienten nun länger in den grossen Akutspitälern warten müssen, wo sie viel teurer seien als bei ihnen. Sollte das Spital zudem schliessen müssen, dann seien ihre Patienten auf andere Dienstleistungen angewiesen, welche bereits jetzt völlig überlastet und zudem auch nicht auf HIV spezialisiert seien.
Derzeit läuft eine Petition, welche bereits von weit über 40’000 Personen unterzeichnet wurde, um das Krankenhaus vor der Schliessung zu bewahren. Auch der Schirmherr der Mildmay Charity, der Sänger Cliff Richard, setzt seine Bekanntheit für das Spital ein. Pro Jahr braucht das Mildmay Hospital rund 6.1 Millionen Schweizer Franken.