UK: Britische Überseegebiete sollen die Ehe für alle öffnen

UK: Britische Überseegebiete sollen die Ehe für alle öffnen
Im House of Lords in London wurde ein Gesetzesentwurf eingebracht, mit welchem die Ehe in den britischen Überseegebieten für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet werden soll. Die Ehe für alle gilt zwar in Grossbritannien, doch noch immer gibt es sechs Überseegebiete in der Karibik, welche diese noch nicht eingeführt haben.

Sie sind zwar nicht Teil des Vereinigten Königreichs Grossbritannien und Nordirland, sie stehen aber unter dessen Souveränität. Von den 14 Britischen Überseegebieten gibt es derzeit sechs, welche die Ehe noch nicht für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet haben. Die Gebiete sind Bermuda, Cayman Islands, Anguilla, British Virgin Islands, Montserrat und die Turks & Caicos Islands und liegen allesamt in der Karibik.

Michael Cashman, ein bekannter Pionier in Sachen Rechte für die LGBTI+ Community, hat nun einen Vorstoss im House of Lords eingereicht, mit welcher er die Ehe für alle in diese sechs Überseegebiete bringen will. Es sei falsch, dass die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare in diesen Gebieten verboten sei, so Chashman, und daher kann und soll das britische Parlament nun reagieren und dieser Ungleichheit ein Ende bereiten.

Das Gesetz ist auch eine Antwort auf ein Urteil des UK Privy Council, der höchsten richterlichen Instanz der britischen Überseegebiete. Dieser hat im März diesen Jahres entschieden, dass es keine gesetzliche Grundlage in Bermuda und auf den Cayman Islands gibt, um die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare zu öffnen. Dies heisst, dass Marriage Equality auf politischem Weg erreicht werden muss.

Die Gouverneure der Überseegebiete sollen mit diesem Gesetz dazu ermutigt werden, die nötigen Gesetzesänderungen anzustossen, damit sie auch die Rechtmässigkeit der Ehe für alle anerkennen, erklärt Cashman weiter.

Bei Stonewall UK freut man sich über diesen Vorstoss. Die Ehe für alle sei etwas, auf das man verdienterweise stolz sei im Vereinigten Königreich, doch man könne nicht sagen, dass man die vollständige Gleichstellung erreicht habe, solange LGBTI+ in den Überseegebieten nach wie vor im Regen stehen gelassen werden. Dieser Vorstoss sei nun eine Möglichkeit, um diesen Fehler zu korrigieren, und man hoffe, dass dies die Parlamentarier:innen ebenfalls so sehen.

Auch die LGBTI+ Organisation Colours Caribbean zeigte sich erfreut über die Entwicklungen in London. Man freue sich, wenn dieses Gesetz angenommen werde. Damit sei die Ehe für alle zuoberst auf die politische Agenda gerückt worden, und schon bald könnten alle britischen Überseegebiete in der Karibik vom gleichen Recht profitieren. Es würde die ungerechtfertigten Diskriminierungen auf Basis der sexuellen Orientierung beenden und die gleichgestellte Ehe nach Anquilla, Bermuda, auf die British Virgin Islands, die Cayman Islands, Monserrat und auf die Turks and Caicos Islands bringen.