UK: Conversion Therapie in britischer Kirche aufgedeckt

UK: Conversion Therapie in britischer Kirche aufgedeckt
Mit einer versteckten Kamera hat ein Journalist erstmals eine Conversion Therapie-Sitzung in einer Kirche in Grossbritannien gefilmt. Der dortige Pastor verglich die Akzeptanz von Homosexualität mit der Gehirnwäsche der Nationalsozialisten.

Gegründet wurde die Kirche in Nigeria, tätig ist die Winners' Chapel aber auch in anderen Staaten, darunter in Grossbritannien, wo sie einige tausend Mitglieder zählt. Dort, genauer gesagt in einem Ableger in Kent, war es nun auch, wo ein Unvercover-Reporter von ITV News Untersuchungen in Bezug auf Conversion Therapien anstellte. Er sei damit Hinweisen nachgegangen, dass dort solche Therapien angeboten werden. Mit einer versteckten Kamera filmte er schliesslich eine solche Sitzung mit zwei Pastoren, welche ihn auf den Boden legten und wie wild auf ihn einschrien, um ihn mittels "beten" von seiner Homosexualität zu befreien.

Die Aussagen der Pastoren sind haarsträubend. Gott habe ihn nicht dazu geschaffen, schwul zu sein. Homosexualität sei das Werk Satans, schrien sie weiter. Zudem verglichen sie die Akzeptanz von Homosexualität unter anderem mit der Gehirnwäsche, welche die Nationalsozialisten vor und während dem Zweiten Weltkrieg betrieben, um die Juden als die Bösen darzustellen. Sie forderten den Journalisten zudem auf, dass er fleissig die Bibel lesen solle um befreit zu werden.

Ein Sprecher der Winners' Chapel erklärt, dass man den Fall intern abklären werde. Man wende keine Conversion Therapien an. Man stehe allen Menschen offen und man nehme Inklusivität und Diversität sehr ernst. Sie würden sich zudem auch an die Gesetze halten, so der Sprecher weiter, und man folge der biblischen Lehre, dass die Liebe für jedermann gilt, egal wessen Glauben, wessen Geschlecht, wessen Lebenshintergrund oder wessen sexueller Orientierung.

In Grossbritannien wurden im Juli Pläne bekannt gegeben, wonach so genannte Conversion Therapien verboten werden sollen. Bislang ging es aber diesbezüglich politisch nicht weiter...