UK: Die Liverpool Pride ist gerettet und findet doch statt
Es war ein Schock, als die LCR (Liverpool City Region) Pride Foundation anfangs Pride Month erklärte, dass man die Reissleine ziehen und die Pride Ende Juli absagen müsse. Personelle Engpässe, Schwierigkeiten um Sponsoren zu finden und gestiegene Kosten seien die Gründe, weshalb man eine Pride in diesem Jahr finanziell nicht stemmen könne. Die Enttäuschung in der Community war gross, aber auch die Kritik. Von Mismanagement war die Rede, und davon, dass man sich viel mehr wieder auf den Grundgedanken der Pride als politische Demonstration konzentrieren müsse.
Doch nun macht sich wieder Zuversicht breit: Mit Sahir House hat sich nun Liverpools älteste LGBTI+ Charityorganisation an die Öffentlichkeit gewandt und erklärt, dass die Pride 2025 gerettet sei - und sie werde „louder, prouder, and truly ours!“ Man habe es geschafft, die nötigen Mittel aufzutreiben um eine Pride durchführen zu können. Es werde eine neue Route geben, eine Feier im Stadion, Aktivitäten für Kinder und Familien, sowie eine Pride-Quartierparty.
Man sei stolz darauf, die Pride zusammen mit der LCR Pride Foundation, Homotopia, sowie mit weiteren Organisation und Gruppierungen organisieren und mitgestalten zu dürfen, so Sahir House. Der Anlass soll die Vielfalt zum Ausdruck bringen, die Kreativität der Community mit all ihren Facetten widerspiegeln, aber auch die Widerstandsfähigkeit queerer Menschen aufzeigen.
Man arbeite mit freiwilligen Helfer:innen zusammen, mit lokalen Organisationen und mit Kreativen und damit wolle man Menschen für eine andere Art von Pride zusammenbringen, heisst es von Sahir House weiter. Es soll eine Pride werden, welche sich am Community-Gedanken orientiert, welche zugänglich und inklusiv ist, und welche tief mit der Geschichte des Aktivismus in Liverpool verwurzelt ist.
Wie Sahir House weiter erklärt, anerkenne man die Entscheidung der ursprünglichen Organisatoren und man habe für diesen Mut den grössten Respekt, doch man habe nun auf die vielen Stimmen in der Community reagiert, um damit sicherzustellen, dass die Pride trotzdem stattfinden könne. Man habe die Botschaft verstanden, dass die Pride noch immer wichtig ist, und dass auch Liverpool eine Pride brauche.
Wie Sahir House aber auch betont, sei es keine einfache Aufgabe, die Pride neben den anderen Verpflichtungen auch noch zu stemmen, denen die Organisation nachkomme. Der finanzielle Druck sei enorm, denn man müsse derzeit pro Monat rund 20‘000 Pfund aufbringen, um die lebenswichtigen Unterstützungen leisten zu können, auf welche so viele Menschen in der Region Liverpool angewiesen sind. Man habe deshalb zusätzlich eine Spendenaktion ins Leben gerufen, um damit nicht nur die Pride finanzieren zu können, sondern auch die Leistungen für queere Menschen und im Bereich von HIV, welche man unter dem Jahr leiste.