UK: Fernsehshow schickt Männerpaar auf homophobe Insel in die Ferien
Jordan Shannon und Jesse Drew gingen als Gewinner der Sendung Blind Date beim britischen TV-Sender Channel 5 hervor, so ganz nebenbei sogar von Paul O‘Grady, einem schwulen Showhost, moderiert. Erstmals überhaupt wurden bisexuelle Kandidaten zur Show zugelassen und dann passierte auch gleich ein gravierender Fauxpas. Die beiden bisexuellen Männer erhielten nämlich als Hauptpreis gemeinsame Ferien auf der Karibikinsel St. Lucia.
Klar, ein wunderschönes Ferienziel, welches gleichgeschlechtlichen Sex jedoch mit bis zu zehn Jahren Haft bestraft. Und, die beiden Männer erfuhren davon erst, als sie auf dem Weg vom Flughafen zum Hotel waren, wie Shannon erklärte. Gemäss einer Erklärung von Channel 5, habe man nicht gewusst, dass Homosexualität auf St. Lucia strafbar sei, und man werde es mit der Produktionsfirma besprechen. Diese heisst übrigens So Television und wurde vom schwulen Talkshow-Moderator Graham Norton gegründet.
Die beiden Gewinner sind mittlerweile wieder zurück in Grossbritannien, und nichts ist passiert. Geplant ist aber, dass sie in der kommenden Sendung wieder auftreten sollen, um über ihre gemeinsamen Ferien zu sprechen. Ob dieses Segment aber nach diesem Vorfall tatsächlich gezeigt wird, ist unklar.
Das britische Aussenministerium warnt LGBTI+ Reisende davor, in St. Lucia öffentlich ihre Zuneigung zu zeigen, zudem seien gewisse gleichgeschlechtliche Aktivitäten strafbar. Auch Homophobie an sich sei weit verbreitet. Versuche, dieses Anti-Gay-Gesetz, welches noch aus der britischen Kolonialzeit stammt, aufzuheben, wurden von den Politikern jeweils blockiert.
Last night Jordan Shannon picked Jesse Drew on #BlindDate, the reward? Holiday to Saint Lucia in the West Indies where homosexuality is illegal and punishable by 10 years in Prison.
— Refugee Nik 🇨🇾🇬🇷🇬🇧Ⓥ ❌ (@RefugeeNik) 6. Mai 2019
I think you would call this a massive fail by @Channel5_TV pic.twitter.com/pKlXJMkPQ6