UK: Jersey führt Marriage Equality ein
Die LGBT-Community auf Jersey hat gleich doppelten Grund zu jubeln: Zum einen wurde auf der selbstverwalteten Insel im britischen Kronbesitz die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet, zum anderen wurde ein homophobes Gesetz abgelehnt, welches die Religionsfreiheit betraf.
Die Politiker im Parlament stimmten mit 43 zu 1 Stimme sehr deutlich für die Öffnung der Ehe dür gleichgeschlechtliche Paare. Daneben wurden zusätzlich auch humanistische Ehe gutgeheissen - eine besondere Form der Ehe, welche die philosophische Ebene höher gewichtet und die Wichtigkeit des Menschen über die von Gott stellt.
Damit macht Jersey sogar noch einen Schritt vor anderen Teilen Grossbritanniens. So heisst es auch in einer Stellungnahme, dass das Hauptanliegen des neuen Gesetzes klar die Öffnung der Ehe für schwullesbische Paare sei, doch mit der humanistischen Ehe übernehme man zusätzliche eine Führungsrolle indem man auch die Ehe für nicht-religiöse Paare stärker gewichte. Bislang ist letztere erst in Schottland und zudem in Irland möglich.
Neben Marriage Equality stimmte das Parlament auch gegen einen Gesetzesentwurf betreffend der Religionsfreiheit. Damit wäre es etwa Geschäftsbesitzern erlaubt worden, gleichgeschlechtliche Paare offen zu diskriminieren, wenn sie dies mit ihren religiösen Ansichten begründen. Dies wäre quasi einer staatlich unterstützten Diskriminierung gleich gekommen.
Jersey liegt im Ärmelkanal zwischen Frankreich und England. Die Insel ist die grösste und mit rund 100‘000 Einwohnern auch die bevölkerungsreichste der Kanalinseln. Die Insel ist nicht Teil von Grossbritannien, sondern im britischen Kronbesitz. Grossbritannien übernimmt jedoch einige Aufgaben, wie etwa die Aussenpolitik.