UK: Kriminalität auf Grindr in 2 Jahren um 700 Prozent angestiegen

UK: Kriminalität auf Grindr in 2 Jahren um 700 Prozent angestiegen
Die Kriminalität in Zusammenhang mit den Dating Apps Grindr und Tinder hat in den vergangenen zwei Jahren in Grossbritannien um rund 700 Prozent zugenommen. Dies geht aus den neusten Statistiken hervor. In den meisten Fällen ging es um Gewalttaten oder Sexualdelikte.

Die Verbrechen, welche im Zusammenhang mit den beiden Dating Apps Grindr und Tinder geschehen, haben in den vergangenen beiden Jahren in Grossbritannien extrem stark zugenommen. Dabei ging es bei den meisten um Gewalt- und um Sexualdelikte. Durch die immer weitere Verbreitung solcher Dating Apps habe auch die Zahl der Delikte diesbezüglich stark zugenommen, erklärt Andy Cooke, der zuständige National Police Chief. Man rate den Opfern unbedingt, dass sie solche Fälle melden und Unterstützung holen, erklärte er weiter, und dass die User solcher Dating Apps sich über ihre eigene Sicherheit Gedanken machen und nicht zu persönliche Daten teilen, bis sie die Person am anderen Ende nicht wirklich gut kennen.

Im Jahr 2013 gab es in England und Wales gerade einmal 55 Anzeigen und Reports bei der Polizei, bei welchen solche Dating Apps involviert waren. Im darauffolgenden Jahr stieg die Anzahl bereits auf 204, und im Jahr 2015 gab es bis zum Oktober bereits 412 Berichte, wobei 277 in Bezug auf Tinder und 135 auf Grindr. 253 Fälle betrafen dabei Gewalt, und 152 waren Sexualdelikte: Die meisten Anzeigen fielen in diese beiden Gruppen. Diese Fälle wurden von 30 verschiedenen Polizeistationen aufgenommen und in der Statistik im Zusammenhang mit dem Freedom of Informations Act durch die Press Association veröffentlicht.

LGBT-Aktivist Peter Tatchell erklärte dazu, das gerade schwule und bisexuelle Männer, welche sich nicht geoutet haben, das grösste Risiko in Bezug auf Gewaltverbrechen eingehen, denn die Täter wissen, dass sie dies wohl kaum der Polizei melden werden. Der starke Anstieg solcher Taten sei ein besorgniserregender Trend, welcher sich wohl fortsetzen werde. Er befürchte zudem, dass diese Zahlen nur die Spitze des Eisbergs darstellen, führt Tatchell weiter aus, da wohl die wenigsten Taten tatsächlich gemeldet werden.

Erst im vergangenen Monat hat die Londoner Polizei von einer Gang gewarnt, welche Dates mit Grindr-User abmachten und diese darauf ausraubten. Es gibt zudem auch ein mutmasslicher Serienmörder, welcher beschuldigt wird, vier Schwule umgebracht zu haben, welche er über die Dating App getroffen hat.