UK: Methodisten öffnen sich für die Ehe für alle

UK: Methodisten öffnen sich für die Ehe für alle
Die methodistische Kirche Grossbritanniens hat sich sehr deutlich für die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare ausgesprochen. Dazu wird die Ehe neu als Beziehung zwischen zwei Personen, und nicht mehr zwischen Mann und Frau definiert. Bereits im Herbst soll es mit ersten Hochzeiten losgehen.

Es war ein deutliches Zeichen, welches die britischen Methodisten an ihrer diesjährigen Konferenz gesetzt haben. Mit 254 Ja- zu 46 Nein-Stimmen sprachen sich die Mitglieder deutlich für die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare aus. Bereits im Herbst sollen sich erste LGBTI+ Paare in den Räumlichkeiten der Kirchen trauen können. Zudem wurde auch die Definition der Ehe angepasst, und zwar von "Beziehung zwischen Mann und Frau" auf "Beziehung zwischen zwei Personen".

Im 18. Jahrhundert aus dem Anglikanismus entstanden, ist die methodistische Kirche eine Reformbewegung. Mit der Entscheidung in Grossbritannien dürfte sich aber auch der seit Jahren schwellende Konflikt rund um das Thema gleichgeschlechtliche Beziehungen und Homosexualität im Allgemeinen weiter anheizen. Noch im Jahr 2019 hat die Generalkonferenz der Methodisten beschlossen, gleichgeschlechtliche Beziehung und "praktizierende Homosexualität" weiter abzulehnen. Dies führte zu einem wahren Eklat mit progressiveren Kräften, und selbst eine Spaltung der weltweiten Methodisten ist denkbar.

Die Methodisten sind in 138 Ländern rund um den Globus vertreten und zählen insgesamt rund 40 Millionen Gläubige, darunter Hillary Clinton, George W. Bush, Michelle Obama und Nelson Mandela. In Grossbritannien zählt die Glaubensrichtung mit geschätzten 164’000 Anhängern zur viergrössten, christlichen Konfession im Land. Mit der nun gefällten Entscheidung hat die Kirche eine deutliche Botschaft in die Welt geschickt.