UKRAINE: So kannst Du die LGBTI+ Community vor Ort unterstützen

UKRAINE: So kannst Du die LGBTI+ Community vor Ort unterstützen
Die LGBTI+ Community in der Ukraine braucht dringend deine Unterstützung: Wie leider praktisch in allen Konfliktregionen, so sind es auch im Krieg in der Ukraine Frauen, Kinder und marginalisierte Gruppen wie queere Menschen, welche besonders zu leiden haben. Hier erfährst Du, wie auch Du aus der Schweiz der LGBTI+ Community vor Ort helfen kannst.

Während die russischen Streitkräfte mit massiver Gewalt in der Ukraine einfallen, lassen leider auch Berichte aus den USA aufhorchen, welche davon sprechen, dass es Russland vor Ort auch explizit auf queere Organisationen und Menschen abgesehen haben soll. Lokale LGBTI+ Organisationen in der Ukraine bereiten deshalb Notunterkünfte vor, um vertriebenen, queeren Menschen so gut es in Krisenregionen möglich ist, Schutz und Sicherheit zu bieten.

In der Schweiz hat Pink Cross den LGBTQ Emergency Fund for Ukraine ins Leben gerufen um Geld zu sammeln. Die Spenden werden dabei geteilt, einerseits für queere ukrainische Geflüchtete hier in der Schweiz, aber auch zur Unterstützung von LGBTI+ Organisationen und deren Strukturen direkt vor Ort in der Ukraine. Solltest Du zudem queere Personen kennen, welche noch in der Ukraine oder welche bereits geflüchtet sind, und welche auf finanzielle Hilfen angewiesen sind, dann kannst Du Dich auch direkt bei Pink Cross melden.

Auch Queeramnesty hat hierzulande eine Spendenaktion gestartet, um ebenfalls die Queer Community vor Ort in der Ukraine zu unterstützen. Das Geld geht dabei an die ukrainische LGBTI+ Organisation Sphere.

Die international tätige Organisation OutRight Action International hat ebenfalls einen Spendenaufruf gestartet, um Geld zu sammeln, welches direkt der LGBTI+ Community vor Ort zu Gute kommt. Diese Spenden sollen jenen queeren Menschen in Not helfen, welche am stärksten unter der Invasion der russischen Truppen leiden.

In ihrem Aufruf unterstreicht OutRight, dass LGBTI+ in der Region ohnehin enorm unter Diskriminierungen leiden, und nun nochmals einem höheren Risiko ausgesetzt sind. Weiter können sie oft nicht darauf zählen, dass sie Zugang zu humanitärer Hilfe erhalten. Viele Menschen seien aus den östlichen Landesteilen und der Hauptstadt Kiew geflohen um sich in ländlichen Gebieten und im Westen des Landes in Sicherheit zu bringen.

Die internationale LGBTI+ Community solle nun solidarisch zusammenstehen und den queeren Menschen vor Ort helfen, um ihnen mit finanzieller Unterstützung wenigstens ein wenig Hoffnung und Support zu geben, damit sie unter den gegebenen, verheerenden Umständen doch ein so gut wie irgendwie nur möglich, geschütztes und stabiles Leben führen können.

Auch die European Pride Organisers Association EPOA hat unter epoa.eu/ukraine eine Spendenseite eingerichtet: Die Einnahmen fliessen dabei zu gleichen Teilen an die Kiew Pride und die Charkiw Pride, eine Stadt nahe der russischen Grenze. Beide Pride-Veranstalter sind vor Ort daran, Unterstützung für queere Menschen aufzubauen. Man sei mit beiden Organisationen in regelmässigem Kontakt um die Hilfe zu koordinieren, heisst es von EPOA.

Neben finanziellen Hilfen, so meldet Kiew Pride, sei vor allem auch politische Hilfe durch die internationale LGBTI+ Community wichtig. Sie hätten unzählige eMails, Nachrichten und Posts erhalten, welche ihnen Unterstützung zeigen. Dies sei dringend notwenig um den queeren Menschen in der Ukraine zu zeigen, dass sie nicht alleine sind.

Die internationale Community solle aber auch versuchen die Politiker:innen in ihren Heimatländern zum Handeln zu bewegen. Und so bittet Kiew Pride, dass alle die lokalen Behörden oder die Regierung auffordern sollen, sich politisch für die Ukraine einzusetzen, und die nötigen Schritte einzuleiten, um diesen Krieg zu einem Ende zu bringen.

Zusätzlich sammelt auch das LGBT Human Rights NASH MIR Center, eine lokale LGBTI+ Organisation in Kiew, selber Geld: Ihre Büros wurden bei einem Überfall vor wenigen Tagen zerstört, weshalb sie nun dringend Unterstützung brauchen, um ihre Räumlichkeiten wieder aufzubauen und um damit ihr Hilfsangebot für die lokale Community weiter fortsetzen zu können.

Zur Unterstützung aller betroffenen Menschen im Kriegsgebiet der Ukraine hat zudem auch die Glückskette in der Schweiz ein Spendenkonto eingerichtet. Zudem wurde hierzulande auch eine Online-Petition eingerichtet, mit welcher der Bundesrat zu härteren Sanktionen gegen Russland animiert werden soll.