UKRAINE: Bewaffnete überfallen Büro von LGBTI+ Organisation in Kiew

UKRAINE: Bewaffnete überfallen Büro von LGBTI+ Organisation in Kiew
Mitten in der Nacht ist eine Gruppe von bewaffneten Männer in das Büro einer lokalen LGBTI+ Organisation in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eingedrungen und hat die Räumlichkeiten verwüstet. Ob es sich um Russen gehandelt hat, oder um Ukrainer, ist noch nicht geklärt. Dabei wurden Mitarbeitende der Organisation, welche in den Räumlichkeiten auch wohnen, verletzt.

Der Zwischenfall ereignete sich mitten während der russischen Invasion in der Ukraine. Gegen Mitternacht tauchte eine Gruppe Männer im Gebäude der lokalen LGBTI+ Organisation LGBT Human Rights Nash Mir Center auf und versuchte sich Zugang zu den Räumlichkeiten zu verschaffen. Nach rund einer Stunde gelang es ihnen die Türe aufzubrechen und ins Innere zu gelangen. Darauf begannen sie die Büros zu verwüsten und Gegenstände zu stehlen.

Während des Überfalls waren vier Mitarbeitende der Organisation vor Ort, welche auch in diesem Gebäude wohnen. Sie wurden ebenfalls ausgeraubt und eine Person wurde zudem mit Schlägen verletzt. Während sich die Täter Zugang zu den Räumlichkeiten verschaffen wollten, versuchten die Mitarbeitenden auch die Polizei zu rufen, jedoch ohne Erfolg. Aufgrund der prekären Lage und der Angriffe der russischen Armee auf die Hauptstadt Kiew, konnten sie niemanden erreichen und waren auf sich alleine gestellt.

Wer hinter der Tat steckt, ist noch nicht bekannt. So heisst es vom LGBT Human Rights Nash Mir Center, dass man erst dachte, dass es russische Terroristen sein könnten, doch mittlerweile denke man, dass es auch eine ukrainische Bande gewesen sein könnte.

Wie das LGBT Human Rights Nash Mir Center mitteilt, hoffe man nun auf Spenden aus der internationalen Community um die Räumlichkeiten wieder aufbauen zu können. Die Organisation übernimmt seit über 20 Jahren eine wichtige Rolle im Kampf für die Anliegen der LGBTI+ Community in der Ukraine. Gerade in Konflikten wie dem aktuellen Krieg im Land, ist es wichtig, dass es funktionierende Strukturen gibt, um der lokale Community zu helfen.

Die Angst in der LGBTI+ Community in der Ukraine ist gross, doch viele zeigen sich auch kämpferisch und denken nicht ans aufgeben. Man hoffe, dass es gelingt Russland zurück zu drängen, heisst es auch von der Kiew Pride, denn man wolle nicht, dass die Ukraine zu Russland wird, denn dort habe es für Menschenrechte keinen Platz.

Du möchtest der LGBTI+ Community vor Ort helfen? Unter anderem Pink Cross und Queeramnesty haben Spendenaktionen eingerichtet um queere Menschen vor Ort, und LGBTI+ Geflüchtete aus der Ukraine in der Schweiz zu unterstützen - mehr Infos findest Du hier.