UNGARNs Premier Orban schäumt vor Wut über den Sex-Skandal seines Parteifreunds
Noch bevor der Fall an die Öffentlichtkeit kam, trat der ungarische Europapolitiker Jozsef Szajer von seinen Ämtern zurück: Dann wurde am Dienstag auch der Grund für diesen überraschenden Schritt bekannt, denn er wurde in der Freitagnacht von der Polizei in Brüssel an einer illegalen schwulen Sexparty aufgegriffen. Nun hat auch Viktor Orbán eine Erklärung veröffentlicht, denn Szajers ist nicht zuletzt ein enger Vertrauter des ungarischen Premierministers. Nicht nur ist er Mitbegründer der Fidesz-Partei, sondern er wurde von Orbán auch immer wieder mit wichtigen Aufgaben vertraut, wie etwa dem Schreiben einer neuen Verfassung.
Entsprechend enttäuscht zeigte sich Viktor Orbán in seiner Erklärung: Das Verhalten von Szajers sei inakzeptabel und nicht zu rechtfertigen. Es passe zudem nicht zu den Werten seiner politischen Familie. Dass er nun sowohl von seinem Posten in der EU zurücktrat, wie auch die Fidesz-Partei verliess, bezeichnete der Premier als einzig mögliche und angemessene Entscheidung.
Die Opposition in Ungarn nutzt derweil den Skandal: So würden die Politiker der Fidesz-Partei alle stets über die Familie, Moral, traditionelle Geschlechterrollen und das Christentum belehren, in Wirklichkeit selber aber ein ganz anderes Leben leben, welches kaum weiter von diesen Werten weg sein könne. Dies sei scheinheilig, heisst es beispielsweise von der Partei DK.
Mittlerweile gelangen immer neue, pikante Details von dieser Nacht an die Öffentlichkeit. So erklärte etwa der Organisator der Party gegenüber der Zeitung Het Laatste Nieuws, dass die Wohnung plötzlich voller "Bullen" gewesen sei. Sie hätten sofort "Identitätskarte, sofort" geschrieen, doch niemand hätte eine Hose angehabt, wie hätten sie denn so schnell ihre Ausweise herzaubern können, so der Mann weiter.
Dass der mit einer bekannten Juristin verheiratete Szajer ausgerechnet an einer schwulen Party aufgegriffen wurde, ist an Ironie kaum zu überbieten. So setzte sich der 59-Jährige doch stets gegen die Rechte der LGBTI+ Community ein. So machte er sich etwa in der von ihm geschriebenen Verfassung unter anderem dafür stark, dass die Ehe als Verbindung zwischen Mann und Frau festgeschrieben wird.
Szajer erhielt nun eine Busse über 250 Euro, da er gegen die Coronamassnahmen in Brüssel verstossen hat, und es droht ihm auch noch eine Anzeige wegen Drogenbesitz. In seinem Rucksack wurde nämlich eine Ecstasy Pille gefunden...