UNGARN: Homophober Politiker an illegaler Gay Party in Brüssel aufgegriffen

UNGARN: Homophober Politiker an illegaler Gay Party in Brüssel aufgegriffen
Nicht nur ist er Mitglied des Europäischen Parlament und enger Vertrauter des ungarischen Premier Viktor Orban, sondern, er setzte sich auch dafür ein, dass die Ehe in der Verfassung als Verbindung zwischen Mann und Frau festgeschrieben wird. Nun gab Jozsef Szajer seinem Rücktritt bekannt, nachdem er an einer illegalen Gay Party in Brüssel aufgegriffen wurde. Es sollen noch mindestens zwei weitere Diplomaten dabei gewesen sei, Gerüchten zufolge kommen sie aus Polen...

Wie die BBC berichtet, fand die Party am vergangenen Wochenende in einer Wohnung in Brüssel statt. Diese befindet sich direkt oberhalb des bekannten Schwulentreffs Club Le Detourin an der Steetenstraat. Als die Polizei eintraf, waren viele der rund 20 bis 25 Personen, zumeist Männer, nackt und versuchten zu flüchten. Die Party war wegen den strengen Coronamassnahmen in Belgien illegal, weshalb die Polizei eine Kontrolle durchführte. Ebenfalls vor Ort war der ungarische Politiker Jozsef Szajer.

Wie Sarah Durant, die Vize-Staatsanwältin der Region Brüssel, erklärte, habe der ungarische Europapolitiker versucht über das Fenster und die Regenrinne vor der Polizei zu fliehen. Seine Hand habe geblutet, da er sich auf der Flucht möglicherweise verletzt habe. In seinem Rucksack habe man zudem Betäubungsmittel gefunden, wie Durant weiter bestätigt. Szajer habe sich erst nicht ausweisen können, und daher habe man ihn nach Hause gebracht, wo er sich mit seinem Diplomatenausweis als SJ (1961) identifiziert habe. Der 59-jährige Jurist habe sich darauf aber auf seine parlamentarische Immunität berufen.

Szajer gab mittlerweile seinen Rücktritt bekannt und entschuldigte sich für sein Verhalten - zumindest teilweise. So streitet er weiter ab, Drogen konsumiert zu haben, obwohl die Polizei eine Ecstacy-Pille bei ihm im Rucksack gefunden hat. Er werde die Sanktionen, welche nun kommen werden, akzeptieren. Er entschuldige sich dafür, die Regeln, sich versammeln zu dürfen, gebrochen zu haben, so Szajer. Dies sei unverantwortlich gewesen. Er muss nun eine Busse von 250 Euro bezahlen, weil er gegen den Lockdown-Verstossen hat, und zudem könnte es noch zu einer Anzeige wegen dem Besitz von Drogen kommen.

Dass Jozsef Szajer zudem an einer - angeblich - schwulen Sex-Party aufgeriffen wurde, steht im direkten Kontrast zu seiner LGBTI+ feindlichen Politik, welche er als Parteifreund von Premierminister Viktor Orban und Gründungsmitglied von desses Fidesz-Partei vertritt. So war Szajer unter anderem 2010 damit beauftragt worden, an einem Entwurf für eine neue Verfassung mitzuarbeiten. Diese wird von ihm zudem bis heute immer weiter geprägt. Dabei definierte er die Ehe als Verbindung einzig zwischen Mann und Frau. Zudem ist er auch für den Passus mitverantwortlich, dass Homosexuelle keine Kinder adoptieren dürfen, und dass die sexuelle Orientierung und die Geschlechtsidentität nicht an Schulen thematisiert werden darf. Szajer ist zudem mit Tünde Handó, Präsidentin des Ungarischen Landesgerichtsamtes, verheiratet und sie haben eine gemeinsame Tochter..

Jozsef Szajer war offenbar nicht der einzige Politiker, welcher an der Party in Brüssel teilnahm. So erklärt Journalist Jack Parrock, dass noch mindestens zwei weitere Diplomaten dabei waren, welche sich auf Immunität beriefen haben. Dies scheint mit Una Hajdari auch ein weiterer Journalist erfahren zu haben. Seinen Quellen zufolge soll es sich dabei um zwei polnische Diplomaten handeln. Wie Ungarn auch ein Land, welches in jüngster Zeit vor allem durch seine LGBTI+ feindliche Politik, auch auf europäischer Ebene, auffiel.