USA: Als am 24. Juni 1973 32 LGBTs starben…

USA: Als am 24. Juni 1973 32 LGBTs starben…
Die Welt trauert um die 49 Opfer des Attentats in Orlando, doch diese Anteilnahme für die LGBT-Community war nicht immer so: Am 24. Juni 1973 kamen bei einen Brandanschlag auf eine Gay Bar während der Pride in New Orleans 32 LGBTs ums Leben – und die Welt lachte darüber…

Ein populärer Spruch von damals: „Was passierte am 24. Juni wichtiges in New Orleans? Es sind nur 30 Schwuchteln gestorben – das ist alles.” Präsident Richard Nixon, er war damals der US-Präsident, erwähnte das tragische Ereignis mit keinem Wort, und auch kein offizieller Regierungsvertreter verlor nur ein einziges Wort über den Anschlag. Es gab damals in New Orleans keine Mahnwache, und es gab nicht mal eine richtige Strafverfolgung. Niemand wurde für dieses brutale Vergehen zur Rechenschaft gezogen. Bis heute wird das Feuer als "ungeklärter Ursprung" in den Akten abgelegt. Diese Fakten aus dem Jahr 1973 sprechen eine deutliche Sprache und zeigen, wie tabuisiert Homosexualität und wie verbreitet Homophobie damals war

Die UpStairs Bar in New Orleans wurde während den Pride-Feierlichkeiten in der Stadt mutwillig angezündet. Zur Zeit des Anschlags wurde im dritten Stock des Gebäudes, in der LGBT-freundlichen Metropolitan Community Church, ein Nachtessen abgehalten, als der Barmann Luther Boggs das Feuer beim einzigen Ausgang der Bar im zweiten Stock entdeckte. Obwohl sich das Feuer im Innern immer weiter ausbreitete, gelang es einigen Besuchern, trotzdem noch zu fliehen - andere blieben aber in den Räumlichkeiten gefangen. Ingesamt 32 Personen, vor allem LGBTs, kamen durch das Feuer oder den Rauch ums Leben.

Für die Opfer gab es kein Gedenkanlass und keine öffentliche Anteilnahme: Das Verbrechen wurde unter den Tisch gekehrt. Bis zur Attacke in Orlando war dies der schlimmste Angriff auf eine LGBT-Lokalität, welche die USA erlebt hat. Diese dunklen Zeiten, als die LGBTs totgeschwiegen und an den Rand der Gesellschaft gedrängt wurden, sind glücklicherweise zu grossen Teilen vorbei. Beim Massaker in Orlando gab es Unterstützung und Support von höchster Stelle: US-Präsident Barack Obama und sein Vize Joe Biden reisten nach Orlando um mit den Angehörigen der Opfer und mit den Helfern zu sprechen. Die weltweite Anteilnahme ist enorm, und dies nicht nur in der LGBT-Community, sondern auch weit darüber hinaus...

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