USA: Aufhebung des lebenslangen Blutspendeverbots für MSM hatte keine Auswirkungen

USA: Aufhebung des lebenslangen Blutspendeverbots für MSM hatte keine Auswirkungen
Die USA haben 2015 das lebenslange Blutspendeverbot für Männer, die Sex mit Männern haben, aufgehoben. Fortan durften MSM Blut spenden, wenn sie während mindestens 12 Monaten keinen Sex hatten. Wie eine breitangelegte Studie nun erneut aufzeigt, hatte diese Lockerung statistisch keinen Einfluss auf die HIV-Zahlen bei Blutkonserven...

Seit dem Jahr 1985 war es Männern, die Sex mit Männern (MSM) haben aufgrund der HIV/Aids-Krise verboten Blut zu spenden. Erst ab 2015 begannen die USA dieses 30 Jahre währende Verbot langsam zu lockern. So wurde damals beschlossen, das lebenslange Verbot aufzuheben und stattdessen eine 12-Monate-Regelung einzuführen. Damit wurde es MSM theoretisch erlaubt, Blut zu spenden, wenn sie während mindestens 12 Monaten keinen Sex hatten. Ein Team der University of California San Francisco (UCSF) hat nun untersucht, welchen Einfluss diese Lockerungen auf die Zahl der HIV-Fälle hat, welche unter den Blutkonserven gefunden werden.

Die Forscher haben dazu rund 4.8 Millionen Blutkonserven ab einem Zeitraum von 15 Monaten vor der Lockerung, bis zwei Jahre danach untersucht. Dabei haben sie 391 Blutkonserven positiv auf HIV getestet. Anders ausgedrückt heisst dies, dass vor der Aufhebung des Verbots 2.62 von 100'000 Blutkonserven von einem HIV-positiven Spender stammten. Als das Verbot aufgeweicht und die 12-Monate-Frist eingeführt wurde, betrug dieser Wert 2.85 Konserven. Statistisch ist diese minime Verschiebung nicht relevant wie die Forscher erklärten. Damit hat sich auch das Risiko für die Empfänger von Blutkonserven nicht verändert.

HIV-Experten fordern schon lange weitere Massnahmen. So sei auch die Kürzung der Abstinenz für MSM von 12 auf drei Monate nicht genug. Erst im April forderten 500 Ärzte und Experten, dass die zuständige Behörde, die US Food and Drug Administration FDA, das Verbot komplett aufheben sollen, da es wissenschaftlich völlig veraltet sei. Man könne mittels Tests dafür sorgen, dass die Blutversorgung in den USA sicher sei.

Bereits im März wurde an der Conference on Retroviruses and Opportunistic Infections eine entsprechende Studie vorstellt, welche zum gleichen Ergebnis kam.