USA: Lockerung des Blutspendeverbots bei MSM hat HIV-Risiko nicht erhöht

USA: Lockerung des Blutspendeverbots bei MSM hat HIV-Risiko nicht erhöht
Vor fünf Jahren haben die USA das lebenslange Blutspendeverbot für Männer, welche Sex mit Männern haben, gelockert und jene MSM neu zur Spende zugelassen, welche während mindestens zwölf Monaten keinen Sex hatten. Nun hat eine entsprechende Studie belegt, dass diese Lockerung das HIV-Risiko bei Blutkonserven in den USA nicht erhöht hat...

Mit dem Auftauchen von HIV/Aids in den 80ern haben die allermeisten Staaten rund um den Globus ein generelles Blutspendeverbot für Männer, welche Sex mit Männern haben (MSM), eingeführt, und dies galt bis vor wenigen Jahren weiter. Dann haben erste Länder begonnen, dieses Verbot zu lockern, so auch die USA im Jahr 2015. Ab dann galt, dass homo- und bisexuelle Männer zur Blutspende zugelassen werden, sofern sie während mindestens 12 Monaten keinen Sex hatten. Eine Richtlinie, wie sie auch die Schweiz eingeführt hat.

An der Conference on Retroviruses and Opportunistic Infections in den USA hat Doktor Eduard Grebe von der Organisation Vitalant nun die Resultate seiner breit angelegten Studie zu Blutkonserven vorgestellt, und aufgezeigt, dass das HIV-Risiko vor und nach der Lockerung des Blutspendeverbots für MSM gleich geblieben ist. Das Forscherteam hat dazu 60 Prozent aller verfügbaren Blutkonserven in den USA vor und nach 2015 auf HIV untersucht.

Obwohl ein engmaschiges Test-Regime bei den Blutkonserven in den USA durchgeführt wird, kommt es in sehr seltenen Fällen doch vor, dass sich Personen mit dem HI-Virus anstecken. Bevor das Blutspendeverbot gelockert wurde, lag diese Quote bei 2.6 positiven Proben pro 100‘000 Blutkonserven. Nach der Lockerung waren es 2.9 Fälle. Die Forscher sprachen dabei aber weniger von tatsächlich mehr positiven Proben, sondern eher von Zufällen, da die Zahlen derart tief sind.

Dies belegen auch die mathematischen Modelle, welche Doktor Eduard Grebe ebenfalls vorgelegt hat. So liegt die Chance, mit HIV infiziert zu werden, bei einer Transfusion mit roten Blutkörperchen bei eins zu drei Millionen, und bei gefrorenem Blutplasma bei eins zu 1.8 Millionen.