USA: Lebenslanges Blutspendeverbot für MSM aufgehoben, aber...

USA: Lebenslanges Blutspendeverbot für MSM aufgehoben, aber...
Wie in vielen anderen Ländern, so galt auch in den USA bislang ein lebenslanges Blutspendeverbot für Männer, die mit Männern Sex haben. Doch dies gehört schon bald der Vergangenheit an: Die Food and Drug Administration hat angekündigt, dass das Verbot nun gelockert werde…

Als die Aids-Krise vor 32 Jahren immer grössere Dimensionen annahm, führten die USA ein lebenslanges Blutspendeverbot für schwule und bisexuelle Männer ein. Dieses Verbot ist in den vergangenen Jahren immer mehr in die Kritik geraten, da damit eine Gruppe von Personen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung quasi unter Generalverdacht gestellt wird, und nicht das persönliche Risikoverhalten von jedem einzelnen betrachtet wird.

Nun haben die dafür zuständige US-Behörde, die Food and Drug Administration (FDA), bekanntgegeben, dass man das derzeit geltende Blutspende lockern werde. Neu gilt, dass Männer, die mit Männern Sex haben (MSM), zur Blutspende zugelassen werden, wenn sie in den vergangenen mindestens zwölf Monaten keinen Sex hatten. Wie die FDA mitteilt, basiere diese Entscheidung auf wissenschaftlichen Studien, und dass die Versorgung mit Blutkonserven weiterhin gesichert sei.

Neben den MSM sind zudem auch jene mit der Bluterkrankheit oder mit Patienten mit anderen Krankheiten betreffend der Blutgerinnung von der Blutspende ausgenommen. Bei den Blutern sei das Verbot auf die grossen Nadeln zurückzuführen, welche bei der Blutabnahme benützt werden.

Mit dieser Entscheidung betreffend der 12-monatigen, sexuellen Enthaltsamkeit bei schwulen und bisexuellen Männern ziehen die USA mit Ländern wie Grossbritannien und Australien mit. Auch die Schweiz hat eine solche Lockerung des derzeit geltenden, lebenslangen Blutspendeverbots in Betracht gezogen.

Verschiedenste Organisationen kritisieren aber diese Lockerung und setzen sich für eine vollständige Aufhebung des Verbots ein. Es solle vielmehr das persönliche Risikoverhalten jedes Spenders betrachtet werden, denn das Risiko der Übertragung von Krankheiten wie Aids über Blutkonserven sei keine Frage der sexuellen Orientierung.