USA: Bald keine Regenbogenfahnen mehr an US-Botschaften im Ausland?

USA: Bald keine Regenbogenfahnen mehr an US-Botschaften im Ausland?
Sei es in Montenegro, in Bangkok oder auch in Bern: Zum Pride Month im Juni hängen an vielen US-Botschaften Regenbogenflaggen als Zeichen der Unterstützung und für die Sichtbarkeit der LGBTs. Zahlreiche Botschaften haben diese Praxis auch unter Trump weitergeführt, doch nun wollen Republikaner dem einen Riegel schieben und ein Verbot durchboxen...

Obwohl die Regierung Trump den Pride Month auch in diesem Jahr wieder mit keinem Wort erwähnte, feierten zahlreiche US-Botschaften rund um den Globus diesen trotzdem, indem sie Regenbogenflaggen an ihren Gebäude hissten und LGBTs an Empfänge und Dinners einluden -‚und zwar von Bangkok über Hong Kong und Podgorica bis hin nach Bern. Doch damit könnte nun bald Schluss sein, zumindest wenn es nach 30 republikanischen Abgeordneten geht, welche unter dem Titel H. R. 6450 einen Gesetzesentwurf lancierten.

Keine andere Flagge als die Amerikanische soll künftig an den US-Botschaften im Ausland hängen dürfen, fordern sie in ihrem Vorstoss. Dies würde das Ende für die Regenbogenflaggen bedeuten, welche besonders in US-Botschaften in homophoben Ländern ein deutliches Zeichen für die Rechte von Schwulen, Lesben und Transgender und für die Sichtbarkeit der Community setzten. Auch wenn der Vorstoss nicht explizit die Pride-Flagge nennt, so ist es mehr als deutlich, dass die Politiker vor allem darauf abzielen.

Einer der Unterstützer des Gesetzesentwurfs ist der Abgeordnete Jeff Duncan aus South Carolina. In einer Mitteilung erklärt er, dass die US-Fahne das grösste Symbol für die Freiheit sei, welche diese Welt je gekannt habe, und so gebe es keinen Grund, dass eine andere Fahne als diese über den Botschaften und Aussenposten der USA überall auf der Welt gezeigt werden soll. Neben Duncan liest sich die Liste der Unterstützer dieses Entwurfs wie das Who is Who der rechtskonservativen Abgeordneten im Land, welche nebenbei jeweils auch als die homo- und transphobsten von allen in Erscheinung traten. Und so überrascht es kaum, dass einige dieser Vertreter Gay-Aktivismus mit Nazis-Methoden verglichen, oder dass gleichgeschlechtliche Elternpaare genauso „fake“ seien wie der Klimawandel.

Mit diesem Verbot würden die Amerikaner einmal mehr einen Schritt zurück machen in ihrer LGBT-Politik, doch glücklicherweise halten andere Länder daran fest: Grossbritannien etwa hat erst 2016 ihren Botschaften offiziell erlaubt, im Pride Month die Regenbogenflagge zu hissen.