USA: Bedingungen für Schwulensaunen in San Francisco vorgestellt

USA: Bedingungen für Schwulensaunen in San Francisco vorgestellt
Seit den 1980er Jahren, also seit kurz nach dem Beginn der HIV/Aids-Krise, waren Schwulensaunen in San Francisco verboten - bis jetzt. Nun wurden die Bedingungen bekanntgegeben, unter welchen solche Saunen, schwulen Badehäuser und Sexclubs wieder öffnen dürfen.

Bereits im vergangenen Sommer wurden die Weichen dafür gestellt, dass nach etwas über 35 Jahren endlich wieder Schwulensaunen, Badehäuser und Sexclubs in San Francisco eröffnet werden dürfen. Zu verdanken war dies in erster Linie der Lobbyarbeit von Rafael Mandelman, des Dienstvorgesetzten des 8. Distrikts der Stadt, zu dem auch das queere Castro gehört. Nun haben die Behörden auch die Bedingungen und Richtlinien bekannt gegeben, welche von den künftigen Lokalitäten eingehalten werden müssen - dabei geht es um die sogenannten Minimalstandards, welche für Sex Clubs, kommerzielle Sexlokale und für Sexparties gelten.

So sind die Besitzer verpflichtet, jene Sexualpraktiken aufzulisten und davon abzuraten, welche die Gefahr einer HIV-Infektion oder einer anderen sexuell übertragbaren Krankheit bergen. Diese müssen am Eingang in Englisch, Chinesisch, Spanisch und Tagalog (Philippinen) aufgeführt werden. So geht es etwa um Anal- oder Vaginalverkehr ohne Kondome, oder auch Fisting ohne Handschuhe. Alle Besucher müssen zudem eine Erklärung unterschreiben, dass sie von diesen Gefahren wissen.

In den Lokalitäten selber wird der Konsum von Alkohol, sowie Sexarbeit verboten sein. Alkoholisierten Personen soll zudem der Einlass verweigert werden. Hinzukommt, dass die Betreiber den Gästen sowohl Gleitmittel, wie auch Kondome und Handschuhe, sowie kaltes und heisses Wasser, Seife und Badetücher zur Verfügung stellen müssen.

Ob das Bedürfnis nach einer Sauna in der Gay Community längerfristig noch vorhanden ist, nachdem dieser Bestandteil der schwulen Kultur während über 35 Jahren aus dem Stadtleben verschwunden ist, wird sich weisen. Mit Grindr und Co. hat sich das Dating- und Sexleben der MSM in dieser Zeit doch drastisch verändert. Der Start, um ein solches Lokal zu eröffnen, ist bedingt durch Corona aktuell auch nicht eben einfach.