USA: Bildungsministerin wollte an Transgender-Schutz festhalten
Wie die New York Times berichtet, wollte Bildungsministerin Betsy DeVos offenbar am Diskriminierungsschutz der Transgender festhalten. Diese Richtlinien, welche von Barack Obama eingeführt wurden, garantierten Transpersonen das Recht, dass sie an Schulen und Universitäten jene Toiletten und Umkleidekabinen gebrauchen dürfen, welche ihrer Geschlechteridentität entsprechen.
Um die Richtlinien nun ausser Kraft zu setzen waren sowohl die Unterschrift der Bildungsministerin, wie auch des Justizministers Jeff Sessions nötig. Letzterer ist für seine Anti-LGBT-Haltung bekannt und deshalb war schliesslich gar Präsident Donald Trump gefordert, Position zu beziehen - und er stellte sich auf die Seite von Sessions. Wie die New York Times berichtet, kam die Aufhebung nur dadurch zu stande. DeVos habe sich wehren wollen, sei dann aber mit dem Rücktritt aus Protest konfrontiert worden.
Eigentlich hätte das Schreiben über die Aufhebung des Schutzes von Transgender schon viel früher veröffentlicht werden sollen, doch man sei sich lange nicht über den genauen Wortlaut einig gewesen. So machte sich DeVos angeblich dafür stark, dass wenigstens folgender Satz im Text enthalten ist: Die Schulen müssen weiterhin gewährleisten, dass Transgender, wie alle Studenten, in einer sicheren Umgebung lernen können.
Betsy DeVos wurde im Januar nur ganz knapp als Bildungsministerin bestätigt, da besonders die Demokraten der Meinung waren, da sie sich in Bildungsfragen zu wenig auskenne. Der Grund war nicht zuletzt, dass DeVos aus einer sehr wohlhabenden Familie stammt und immer nur Privatschulen besuchte. Ihre Familie hat sich zudem in der Vergangenheit immer wieder finanziell für Anti-LGBT-Belange eingesetzt. Während der Anhörung erklärte DeVos jedoch, dass sie sich für Equality stark mache und dass sie an die angeborenen Werte von jedem Menschen glaube. Alle Schüler, egal welchen Alters, sollen zudem die Möglichkeit erhalten an eine Schule zugehen und sich dort sicher und frei von Diskriminierung fühlen.
Welch Ironie - während die Aufhebung des Diskriminierungsschutzes für Transgender verkündet wurde, befand sich Donald Trump gerade auf einer Tour durch das Museum für Bürgerrechte.