USA: Christliche US-Organisationen finanzieren Homophobie in Europa
OpenDemocracy hat Untersuchungen unternommen um die Geldflüsse von einem dutzend ultrakonservativen, christlichen Organisationen und Gruppierung nachzuverfolgen. Dabei stellten sie fest, dass rund 51 Millionen Schweizer Franken in verschiedenste europäische Länder flossen um dort den Kampf gegen Abtreibungen und gegen die Rechte für Schwule, Lesben, Bisexuelle, sowie trans und inter Menschen zu unterstützen. So etwa den Abstimmungskampf in Rumänien im Oktober 2018, als es darum ging die Ehe als Institution zwischen Mann und Frau in der Verfassung festzuschreiben. Das Referendum wurde zwar angenommen, doch wegen der zu tiefen Wahlbeteiligung konnte es trotzdem nicht umgesetzt werden.
Laut OpenDemocracy fällt auch auf, dass einige der untersuchten Organisationen quasi einen direkten Draht zur Regierung Trump haben. So erhielten beispielsweise sowohl die Alliance Defending Freedom ADF, wie auch Focus on the Family grosszügige Spenden von Bildungsministerin Betsy DeVos und ihrer Familie. Die ADF beispielsweise hat ihre jährlichen Ausgaben in Europa in den Jahren 2012 bis 2016 mehr als verdoppelt. Zudem unterhält die Organisation auch mehrere Büros in Europa, so etwa in Brüssel. In den USA gilt die ADF laut dem Southern Poverty Law Center aufgrund ihrer Einstellung gegenüber der LGBTI+ Community als Hassgruppierung.
Mindestens fünf Organisationen, die Alliance Defending Freedom, Family Watch International (Global Helping to Advance Women & Children), Heartbeat International, Home School Legal Defense Association und Human Life International, arbeiten zudem auch mit dem World Congress of Families (WCF) zusammen, welcher wegen der homo- und transphoben Haltung ebenfalls als Hassgruppierung eingestuft wird. Der WCF ist für seine Einflussnahme in Osteuropa bekannt. So wird beispielsweise protestiert wenn dort ein US-Botschafter an einer Pride mitläuft, oder selbst schon wenn eine Stadt eine Pride veranstalten möchte.
In Grossbritannien meldeten sich bereits erste Politiker zu Wort und sie erklärten, dass die Einflussnahme dieser konservativen Organisationen aus den USA immer mehr eine grosse Herausforderung für die Demokratie in Europa werden. Es dürfe keine Gruppe auf diese Weise Geld nach Europa schaffen, um Debatten zu beeinflussen und die Demokratie zu untergraben, besonders nicht solche, deren Ideologie derart rückwärtsgewandt sind...