USA: Hassgruppen waren auch 2018 stark auf dem Vormarsch

USA: Hassgruppen waren auch 2018 stark auf dem Vormarsch
Das bisherige Allzeithoch wurde in den USA 2011 erreicht, zwei Jahre nachdem Barack Obama zum ersten afroamerikanischen Präsident der USA gewählt wurde. Doch dieses Allzeithoch bei den Hassgruppen wurde nun, rund zwei Jahre nachdem Donald Trump gewählt wurde, übertroffen. Den grössten Zuwachs gab es dabei bei den White Supremacy-Gruppierungen...

Die Zahlen, welche das Southern Poverty Law Center (SPLC) in den USA nun veröffentlicht hat, sind alarmierend: Von 2017 auf 2018 wurden nochmals sieben Prozent mehr Hassgruppen gezählt, und damit wurde ein neues Allzeithoch erreicht. 1020 Gruppierungen zählte das SPLC im vergangenen Jahr, zwei mehr als beim vorherigen Rekord im Jahr 2011, zwei Jahre nachdem Barack Obama zum US-Präsident gewählt wurde. Die Tendenz ist klar: Seit dem Jahr 1999, also vor 20 Jahren, hat sich die Zahl von damals 457 mehr als verdoppelt, mit einem Einbruch 2014 auf 784. Das SPLC malt denn auch eine düstere Prognose: Der Extremismus sei weltweit auf dem Vormarsch, und so wird damit gerechnet, dass der aktuelle Rekord 2019 nochmals übertroffen wird. Zudem warnt die Organisation auch davor, dass solche Hassgruppen Zugang zur Regierung Trump haben. So würden sich etwa Anti-LGBTI+ Gruppen wie der Family Research Council (FRC) und Alliance Defending Freedom (ADF) immer wieder mit ranghohen Regierungsvertretern treffen.

So misst das SPLC denn auch Donald Trump eine gewisse Mitschuld an der Zunahme der Hassgruppen bei. Die Rhetorik der Regierung befeure diese Entwicklung, besonders die so genannten White Supremacy-Gruppierungen. Diese nahmen von 100 im Jahr 2017 auf 148 im letzten Jahr zu. So hat das US-Statistikbüro eine Studie veröffentlicht, dass die weisse Bevölkerungsgruppe ab dem Jahr 2044 in den USA in der Minderheit sein dürfte, und diese Angst führt zu einem enormen Zuwachs bei den Hassgruppen. Aber auch die Islamophobie und die Stimmungsmache gegenüber Migranten unterstützt diese Tendenz. Dazu gehören auch Ausdrücke wie „Shithole Countries“ oder die Ausrufung des Nationalen Notstands wegen der Situation an der Grenze. Gerade die konservativen Medien springen dazu gerne auf diesen Zug auf.

Auch die Zahl der Verletzten und Toten, welche im Zusammenhang mit den rechtsradikalen Gruppierungen stehen, nahmen massiv zu. Noch im Jahr 2017 zählte man in Kanada und den USA 17 Morde, welche ihnen zugeordnet werden konnten. 2018 waren es bereits 40. Die Zahlen, welche das SPLC nun veröffentlicht hat, stimmen auch mit den Statistiken des FBI überein, welche ebenfalls eine deutliche Zunahme bei den Hassverbrechen in den USA über die vergangenen drei Jahre zeigen.