USA: Coming Out erst ab dem Alter von 21 erlaubt?

USA: Coming Out erst ab dem Alter von 21 erlaubt?
Lauren Boebert ist nicht etwa einfach nur eine äusserst konservative Lokalpolitikerin, nein, sie sitzt tatsächlich für den Bundesstaat Colorado und die Republikaner im Abgeordnetenhaus in Washington DC. Zusammen mit Marjorie Taylor Greene verehrt sie dort Donald Trumps Politik und verbreitet wildeste Verschwörungstheorien. Nun fordert sie allen Ernstes, dass das Coming Out für queere Menschen erst ab einem Alter von 21 Jahren gesetzlich erlaubt sein soll. Zum Vergleich: Waffen können in den USA oft schon von 18-Jährigen gekauft werden.

Man verlange, dass Personen 21 sind, bis sie alkoholische Getränke kaufen können, und ebenfalls 21 für Tabakwaren. Wieso sei es denn so unangebracht, wenn man fordere, dass Personen eine gewisse Reife haben müssen, bis sie lebensverändernde Entscheidungen treffen was ihre Sexualität und ihre Identität betreffen?, fragte Lauren Boebert. Diesen Tweet setzte die Republikanerin am 1. April ab, und auch wenn die Vermutung nahe liegt, war es leider kein misslungener Aprilscherz, sondern durchaus ernst gemeint.

Die Reaktionen im Netz liessen nicht lange auf sich warten, und vor allem bei Twitter musste Boebert mächtig dafür einstecken. Einige zeigten ein Weihnachtsfoto der Politikerin, welches ihre Kinder mit Waffen zeigt, und stellten fest, dass das Alter bei Waffen offenbar keine Rolle spielt. Dabei halten sie fest, dass oft schon kleine Kinder Waffen benützen und es an einigen Orten in den USA möglich ist, bereits ab 18 Waffen zu erwerben.

Andere spielten auch auf ihre eigene Sexualität an und drehten den Spiess um, wonach sie sich selber erst ab 21 offen als heterosexuell bezeichnen dürfe. Dabei weisen sie darauf hin, dass Boebert selber noch als Teenager ihr erstes Kind bekam. Ein weiterer User interpretierte ihre Aussage so, wie sie es wohl nicht im Sinne hatte: Kinder hätten demnach die Möglichkeit sich bis im Alter von 21 Jahren offen zu halten, ob sie homosexuell seien oder nicht.

Lauren Boebert vertritt im US-Abgeordnetenhaus in Washington DC den Bundestaat Colorado für die republikanische Partei. Nach Marjorie Taylor Greene, welche für Georgia im US-Kongress sitzt, ist sie die zweite Politiker:in, welche offen die wilden Verschwörungstheorien von QAnon unterstützt. Wie Greene, so ist auch Boebert offen rassistisch, islamophob und LGBTI+ feindlich, und steht fest hinter Donald Trump und dem Trumpismus.