USA: Der Hass greift in Kalifornien um sich
Eigentlich hätte es ein Wochenende zum Feiern werden sollen, doch im Vorfeld der San Francisco Pride kam es zu zwei Attacken gegen LGBTs - und dies in der selben Nacht. Die Polizei untersucht beide Fälle. Der eine trug sich in Oakland zu, der Zweite in San Fransisco selber.
In Oakland wurde Menschenrechts- und LGBT-Aktivist Scott Long niedergeschlagen. Er erlitt ernste Verletzungen und Teile seines Gesichts mussten chirurgisch wieder hergestellt werden. Der Angreifer sei weiss gewesen und etwas kleiner als er. Weshalb er angegriffen wurde, weiss Long nicht. Die Polizei von Oakland untersucht den Vorfall.
In der selben Nacht kam es auch in San Francisco zu einer Attacke. Das Opfer hier war Tim Tait. Er wurde niedergeschlagen, als er die Eagle Bar um etwa 22 Uhr verliess und nach Hause lief. Danach habe man noch auf ihn eingetreten und eingeschlagen. Die Polizei untersucht auch diesen Vorfall und hat bekannt gegeben, dass man den Vorfall als Hassverbrechen einordne.
Für das Pride Weekend in San Francisco hat die Polizei nun eine Warnung herausgegeben und erklärt, das LGBTs nur in Gruppen unterwegs sein sollen.
Nur wenige Autofahrstunden von San Francisco entfernt, in Los Angeles, kam es an diesem Wochenende ebenfalls zu einem Zwischenfall. Der Gay Men's Chorus Los Angeles hätte in Glendale im Grossraum L.A. seine Nachmittagsshow absolvieren sollen. Leslie Jordan von Will & Grace lief als Special Guest gerade auf die Bühne als die Polizei den Vorhang schliessen liess um die Besucher aufzufordern, das Gebäude unverzüglich zu verlassen. Wie danach bekanntgegeben wurde, sei eine Bombendrohung eingegangen. Die Polizei durchsuchte darauf das Alex Theatre, fand jedoch glücklicherweise keine Hinweise auf eine Bombe. Am Abend konnte der Chor den geplanten Auftritt normal durchführen.
Der Leiter des Chors erklärte, dass man nicht wisse, ob die Drohung einen homophoben Hintergrund habe, doch man dürfe auch nicht naiv sein, man sei schliesslich eine LGBT-Organisation. Es sei derzeit eine sehr schwierige Zeit für die LGBT-Community, erklärte Jonathan Weedman weiter, doch man werde weitermachen und die Botschaft der Inklusivität weiter verbreiten.