USA: Die Pfadfinder ändern ihren Namen - und die Konservativen toben

USA: Die Pfadfinder ändern ihren Namen - und die Konservativen toben
Die Pfadfinder in den USA haben angekündigt, dass sie ihren Namen ändern werden um geschlechtsneutraler und damit inklusiver zu sein, und um allen Menschen das Gefühl zu geben, dass sie willkommen sind. Die Konservativen toben derweil wegen dieser Entscheidung...

Die grösste Pfadfinder-Organisation der USA, die Boy Scouts of America, haben angekündigt, dass sie ihren Namen auf Scouting America ändern werden. Mit diesem Schritt wollen sie die Inklusion fördern und allen Menschen zeigen, dass sie willkommen sind. In Kraft treten soll die Änderung im Februar 2025, zur Feier des 115-jährigen Bestehens der Organisation.

Bei den Boy Scouts of America führten die ehemals sehr strengen und veralteten Regeln immer wieder zu Diskussionen: So hat sich die Organisation erst 2015 dazu durchgerungen auch offen schwule Leiter zuzulassen. Seit dem Jahr 2018 dürfen zudem auch Mädchen beitreten und an den angebotenen Programmen teilnehmen. Damals waren es Mädchen im Alter von sieben bis zehn Jahren, ab 2019 dann auch Mädchen von elf bis siebzehn Jahren. Dies ging aus einer Forderung vieler Eltern hervor. Aus diesem Grund ist es nun laut der Organisation auch an der Zeit, auch den Namen entsprechend anzupassen.

Dass die Namensänderung aber auch Kritik mit sich bringt, wurde erwartet, und so sind es vor allem rechtsgerichtete Gruppierungen, welche empört auf den neuen, geschlechtsneutralen Namen reagieren. Warum müssen sie alles ruinieren, heisst es beispielsweise von Libs of TikTok. Andere bezeichnen die Entscheidung ganz einfach als "woke".

Boy Scouts of America lässt sich aber nicht von ihrem Kurs abbringen: Mehr als eine Million Jugendliche unter 18 Jahren sind derzeit bei der Organisation als Teilnehmende registriert. Dabei beträgt der Anteil der Mädchen aktuell knapp 18 Prozent. Und so sagen die Verantwortlichen, dass sie mit diesem Namenswechsel die Zukunft der Organisation stärken wollen, damit sich in den nächsten 100 Jahren alle Jugendlichen in Amerika sehr willkommen fühlen um an den Programmen teilzunehmen.

Und so betont Boy Scouts of America weiter, dass ihr Auftrag unverändert bleibt, auch mit dem neuen Namen. Man habe sich stets verpflichtet, den jungen Menschen all das beizubringen, damit sie für das Leben vorbereitet sind. Dieser Namenswechsel sei nur ein kleiner, einfacher Schritt, aber es sei eine wichtige Entwicklung um damit sicherzustellen, dass sich alle bei den Boy Scouts, oder schon bald Scouting America, willkommen fühlen.

Die Boy Scouts of America haben in den USA bereits eine weit über 100-jährige Tradition und auch viele Prominente waren in ihrer Kindheit Mitglied der Organisation - von Filmemachern wie  Steven Spielberg und Michael Moore über Schauspieler Harrison Ford bis hin zu den Astronauten Neil Armstrong und Buzz Aldrin oder den ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton und Gerald Ford.