USA: Die Republikaner halten an Randy McNally fest
Tennessee zählt, gerade auch wenn es um die Rechte von LGBTI+ geht, zu den konservativsten Bundesstaaten der USA. Auch hier haben die Republikaner in den vergangenen Jahren unzählige Vorstösse eingereicht, welche die Rechte queerer Menschen massiv beschneiden. Diesbezüglich oft auf Parteilinie stimmte auch Randy McNally für solche Gesetze, der Vize-Gouverneur und Sprecher des Senats des Bundesstaats.
Vor ein paar Wochen wurde nun aber bekannt, dass der 79-jährige McNally, der sich öffentlich immer wieder gerne als Grossvater vorstellt, mit seinem offiziellen Social Media-Account die sehr, sehr freizügigen Fotos eines jungen, schwulen Mannes geliked und kommentiert hat. Dabei schrieb er unter anderem "Finn, Du kannst einen Regentag in Regenbogen und Sonnschein verwandeln." Zu einem Nacktfoto des 20-Jährigen schrieb er "Grossartiges Foto, Finn! Viele Grüsse für gute Gesundheit und fürs Glücklichsein."
Eines ist klar: Es ist absolut nichts verwerfliches daran, wenn jemand solche Bilder kommentiert oder liked. Doch wenn man die politische Macht hat, und diese dazu nutzt um immer wieder Gesetze gutzuheissen, welche gerade die Rechte von queeren Personen einschränken, dann ist dieses Onlineverhalten doch zu verurteilen.
Als der Sturm über Randy McNally hereinbrach, war die Aufregung auch innerhalb seiner Partei gross. Schnell wurde er, zwecks Schadensbegrenzung, zum Rücktritt aufgefordert und Todd Warner, ein Abgeordneter von Tennessee, forderte umgehend eine Untersuchung, ob allenfalls strafbares Verhalten auch im Umgang mit Minderjährigen vorliegen könnte. Er bezeichnete McNally dabei als "Groomer".
Randy McNally hat sich darauf öffentlich in einem Interview entschuldigt, teils mit fadenscheinigen Begründungen, und seine Social Media-Accounts gelöscht. Zudem musste er sich einer Vertrauensabstimmung stellen, welche er höchstknapp mit 19 zu 17 Stimmen überstand. Damit kann McNally weiterhin Vize-Gouverneur und Sprecher des Senats des Bundestaats bleiben.
Davon, dass er Anti-LGBTI+ ist, will McNally übrigens nichts wissen, obwohl er für ein Verbot von Drag Shows und für ein Verbot von geschlechtsangleichenden Behandlungen von trans Jugendlichen gestimmt hat. Er meinte dazu einzig, dass sie ein paar Gesetze gutgeheissen hätten, welche gewisse Rechte einschränken, doch es gebe jeweils auch Schutzmechanismen.