USA: Disney geht zum Gegenangriff und veranstaltet den weltweit grössten LGBTI+ Kongress
Während Jahrzehnten profitierte Disney in Florida von einer Sonderwirtschaftszone, dem Reedy Creek Improvement District, in welchen sie über mehr als die sonst üblichen Rechte verfügten und eigene Entscheidungen treffen durften, ohne dass sich der Staat einmischt. Als sich der Mickey Mouse-Konzern nun aber öffentlich gegen die Regierung von Gouverneur Ron DeSantis stellte und dessen LGBTI+ feindlichen Gesetze, darunter das Don‘t Say Gay-Gesetz, kritisierte, zettelten die Republikaner eine wahre Schlammschlacht gegen Disney an - notabene der grösste Arbeitgeber des Bundesstaats.
Die wirtschaftliche Sonderzone und die Privilegien wurden aufgehoben und auch sonst wurden dem Unternehmen immer neue Auflagen auferlegt. Passend dazu die Aussage von DeSantis, dass er nun ihr Sheriff sei. Immer wieder legt er zudem nach und kritisiert Disney für deren Haltung an der Seite der LGBTI+ Community, und wie bei den Republikaner:innen derzeit im Trend, nutzt er bei jeder Gelegenheit das Wort „woke“.
Ob diese Politik gegen Disney für Florida aufgehen wird, muss sich weisen, denn das Unternehmen hatte im Reedy Creek Improvement District die Möglichkeit sich selbst für Strom, Wasser, die Feuerwehr und die Strassen zu kümmern. Diese Kosten kommen nun auf die Steuerzahler und die lokalen Regierungen zu, welche diese Aufgabe übernehmen müssen. Ob es da hilft, dass DeSantis per Gesetz neu ein staatliches Aufsichtsgremium einsetzen kann, welche diese Dienstleistungen überwacht, bleibt abzuwarten.
Disney rückt derweil nicht von seiner Haltung gegenüber der LGBTI+ Community ab, und setzt sich weiter für Diversität und Inklusion ein. Im September lädt die Walt Disney Company unter dem Titel Out & Equal Workplace Summit zur weltgrössten LGBTI+ Konferenz über queere Rechte am Arbeitsplatz. Dazu werden rund 5‘000 Fachpersonen aus Wirtschaft und Regierung in Orlando erwartet, um sich unter anderem für inklusive Arbeitsplätze einzusetzen. Der Kongress wird im Walt Disney Resort stattfinden und auch für das kommende Jahr ist eine weitere Konferenz geplant. Brisant daran: Im Jahr 2024 wird sich Ron DeSantis aller Voraussicht nach der Wahl zum US-Präsidenten stellen.
Dass der Out & Equal Workplace Summit durchaus viel Aufmerksamkeit generieren könnte zeigt ein Blick auf die Teilnehmerliste und Partner der viertägigen Veranstaltung: Neben Apple sind unter anderem auch die Bank of America, Dell, JP. Morgan und Uber mit an Bord, und auch die US-Regierung ist mit einer hochkarätigen Delegation vor Ort.