USA: Eben in Florida - Strengeres Waffengesetz: Nein / Pornos, ein Gesundheitsrisiko: Ja
Es war keine Sondersitzung oder eine extra deswegen anberaumte Abstimmung, sondern, es war reiner Zufall, dass das Repräsentantenhaus in Florida nur wenige Tage nach dem Amoklauf in Parkland mit 17 Toten über ein leicht verschärftes Waffengesetz abstimmte. Mit Bussen reisten zahlreiche Schüler aus der betroffenen Schule an, um der Abstimmung beizuwohnen, und sie zeigten sich schockiert, als die Abgeordneten selbst diese minimalen Änderungen im Gesetz bachab schickten. Einmal mehr zeigte sich der lange Arm der Waffenlobby, allen voran der National Rifle Association NRA, und deren Macht in der Politik.
Umso überraschender war es, als es weniger als eine Stunde später zu einer weiteren Abstimmung kam, diesmal aber über Pornografie. Die gleichen Politiker, welche die Anpassungen im Waffengesetz ablehnten, stimmten nun dafür, dass Pornografie als öffentliches Gesundheitsrisiko angesehen werden muss. Sie beriefen sich unter anderem auf ihre religiöse Haltung, welche jedoch beim Waffengesetz nicht zu gelten schien.
Einmal mehr bitter enttäuscht zeigten sich die Demokraten: Der Abgeordnete Carlos Guillermo Smith erklärte, dass dies offenbar die Prioritäten für die Republikaner 2018 seien. Sie verschwenden die Zeit der Abgeordneten mit Debatten und Gesetzesänderungen, welche Pornografie zum öffentlichen Gesundheitsrisiko erklären, und in der Zwischenzeit könne man keine einzige Debatte, Abstimmung oder Anhörung in Bezug auf den Missbrauch von Waffen führen.
Langsam aber sicher kündigt sich aber ein Wandel an: Nicht zuletzt ausgehend von Schülern, organisiert sich Widerstand in Form einer Protestbewegung, welche zu grossangelegten Demonstrationen und anderen Aktionen wie School Walk Outs aufrufen. So wird am 24. März der March For Our Lives in Washington DC stattfinden, welcher unter anderem mit Oprah Winfrey, Ellen DeGeneres, sowie George und Amal Clooney bereits prominente Unterstützer gefunden hat.