USA: Erhält Chicago bald eine lesbische Bürgermeisterin?
Wenn am 2. April gewählt wird, dann gehen Lori Lightfoot und Toni Preckwinkle als Favoritinnen ins Rennen. Im ersten Stimmungstest belegten sie Platz 1 und 2 mit 17.48 respektive 15.96 Prozent der Stimmen aus einem Feld von insgesamt 14 Kandidaten. Beides sind afroamerikanische Frauen, welche das Amt des amtierenden Bürgermeisters Rahm Emanuel gerne übernehmen möchten, und beide haben sich bereits im Vorfeld dafür ausgesprochen, dass sie sich auch um die LGBTI+ Community kümmern werden. Es war dann aber Lori Lightfoot, welche überraschte und sich selber als „out and proud black lesbian“ bezeichnete. Damit ist sie die erste queere Kandidatin in Chicago, welche sich um das Amt des Bürgermeisters bewirbt.
Während ihrem Wahlkampf macht sich Lightfood für den Fortschritt stark. Als ehemalige Staatsanwältin hat sie Polizeireformen zu einem ihrer Kernthemen gemacht, in einer Stadt wie Chicago mit seiner extrem hohen Kriminalitätsrate ein wichtiges Anliegen. Zudem möchte sie sich in Bezug auf die LGBTI+ Community der Wohnsituation für Senioren und Veteranen annehmen, aber auch ein 24-Stunden-Aufnahmezentrum für queere Jugendliche in Notsituationen umsetzen. Ihre Konkurrentin, Toni Preckwinkle, hat sich der Mindestlohndebatte verschrieben und möchte diesen auf 15 US-Dollar pro Stunde anheben, des Weiteren kündigte sie Reformen im Bildungsbereich an, und in Bezug auf die Community will sie Transgender besser vor Diskriminierung und Gewalt schützen.
Lori Lightfoot wird auch von der landesweit aktiven Organisation LGBTQ Victory Fund unterstützt, welche hilft, schwule, lesbische, bisexuelle, sowie trans und inter Kandidaten für politische Ämter zu schulen. Sollte sie im April tatsächlich zur Bürgermeisterin gewählt werden, dann wäre sie die sechste queere Bürgermeisterin in den USA. Dazu gehören unter anderem auch Annise Parker in Houston, Amanda Edmonds in Ypsilanti, Michigan, und Gina Genovese in Long Hill Townsh, in New Jersey.